Seit mehreren Monaten liegt die Produktion zum Film "Being Mortal" von Aziz Ansari (39) nun schon auf Eis. Grund ist der Star des Streifens, Bill Murray (72), und sein "unangemessenes Verhalten" am Set. Und es scheint nicht der erste Vorfall dieser Art zu sein, wie Schauspieler Seth Green jetzt offenbart. Der Darsteller, der vor allem durch TV-Erfolge wie "Buffy" oder "Austin Powers" bekanntgeworden ist, sagte in der YouTube-Show "Good Mythical Morning" nun, dass auch er Übergrifflichkeiten von Murray erfahren habe.
Beide Schauspieler haben demnach Anfang der Achtzigerjahre eine gemeinsame Aufzeichnung der Sketch-Show "Saturday Night Live" gemacht. Green war damals neun Jahre alt und hat in den Drehpausen immer Fernsehen geguckt – auf einem Sofa, das Murray für sich beanspruchte. Als dieser ihn aufforderte, sich umzusetzen, weigerte Green sich allerdings. Murrays Reaktion beschreibt der Schauspieler so: "Er packte mich an den Knöcheln und hielt mich kopfüber. Er ließ mich über einem Mülleimer baumeln und sagte: "Müll kommt in den Müll"."
Und obwohl Green versuchte, sich zu wehren, habe Murray ihn schließlich in den Mülleimer fallen lassen. Ein echter Schockmoment für den Jungschauspieler: "Ich rannte weg, versteckte mich unter einem Tisch in meiner Garderobe und weinte einfach nur."
Bill Murray soll Mitarbeiterin "geritten" haben
Im aktuellen Fall soll Murray nun eine "viel jüngere" Mitarbeiterin in der Nähe eines Bettes am Set angeblich "geritten" haben, wogegen sie sich aufgrund seines Gewichts nicht habe wehren können, berichtete die Website "Puck" unter Berufung auf mehrere nicht näher benannte Quellen. Zudem soll der Schauspieler die Frau geküsst haben, als beide gerade Masken trugen.
Murray hatte seine Aktionen damit verteidigt, dass sie scherzhaft gemeint gewesen seien. Das mutmaßliche Opfer allerdings soll sie als "absolut sexuell" aufgefasst haben und davon "entsetzt" gewesen sein. Die Frau erstattete Anzeige, ebenso wie ein zweiter Mitarbeiter, der Zeuge des Vorfalls war.
Angebliche Einigung über 100.000 Dollar
Murray und die Frau sollen sich mittlerweile mit Geld geeinigt haben, heißt es in dem Artikel weiter. Die Einigung, bei der angeblich 100.000 Dollar (circa 103.000 Euro) geflossen sein sollen, beinhaltet auch eine Geheimhaltungsvereinbarung. Dafür soll die Frau angeblich auch auf ihr Recht verzichten, rechtliche Schritte gegen Searchlight und Disney einzuleiten.
Murray hatte den Vorfall in einem Interview mit CNBC mit den Worten geschildert: "Ich hatte eine Meinungsverschiedenheit mit einer Frau, mit der ich zusammenarbeite. Ich habe etwas getan, was ich für lustig hielt, das aber nicht so aufgefasst wurde." Wie eine andere Schauspielerin nun berichtet, soll es nicht das erste Mal gewesen sein, dass Murrays Verhalten von seinen Kolleginnen als "übel" empfunden wurde.
Auch Geena Davis machte unangenehme Erfahrungen mit Murray
Geena Davis (66) berichtet aktuell in ihren Memoiren "Dying of Politeness" ebenfalls von unangenehmen Erfahrungen mit Murray. Die zwei arbeiteten zum Film "Ein verrückt genialer Coup" Anfang der 1990er zusammen. Das erste Treffen fand demnach in einem Hotelzimmer statt, wobei Murray gegen Davis' Willen ein Massagegerät an ihr benutzt haben sollen.
Während eines Drehs soll er sie zudem vor der Crew, den anderen Schauspielenden und Zuschauern angeschrien haben. "Das war übel", erzählt David der "Times". "Wie er sich bei unserem ersten Treffen benommen hat... Ich hätte direkt rausgehen sollen oder mich umfänglich verteidigen sollen, in welchem Fall ich die Rolle nicht bekommen hätte."