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Ukraine und deutsch-britische Freundschaft Charles III. hält emotionale Rede – aber ein paar Witze und Seitenhiebe dürfen nicht fehlen

König Charles III.
König Charles III. bei seiner Rede im Bundestag
© Tobias SCHWARZ / AFP
Im Bundestag hat König Charles III. eine emotionale Rede gehalten. Dabei hat er unter anderem an die verstorbene Queen erinnert und die deutsche Hilfe für die Ukraine gelobt. Auch ein paar Witze und Seitenhiebe baute der Monarch in seine Rede ein. 

Im vollen Plenarsaal im Bundestag hat König Charles III. eine emotionale Rede gehalten. Dabei schreckte er nicht davor zurück, etwas politisch zu werden. Für einen Monarchen eigentlich unüblich. 

König Charles III. hält Rede im Bundestag

Dabei kam er auch auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu sprechen. "Der Entschluss Deutschlands, der Ukraine so große militärische Unterstützung zukommen zu lassen, ist überaus mutig, wichtig und willkommen", sagte er. "Deutschland und das Vereinigte Königreich haben eine wichtige Führungsrolle übernommen." Der Krieg habe "unvorstellbares Leid über unschuldige Menschen gebracht", so Charles. Menschenwürde und Freiheit seien brutal mit Füßen getreten worden. 

Es bedeute ihm und seiner Frau Camilla sehr viel, nach Deutschland eingeladen worden zu sein, sagte der König auf Deutsch. Außerdem erwähnte er, dass das Gebäude des Bundestages von einem britischen Architekten gebaut wurde und so zu einem Symbol der deutsch-britischen Freundschaft wurde. 

Kleiner Seitenhieb

Auf Englisch betonte er, welch großen Stellenwert Deutschland im Leben seiner verstorbenen Mutter, Queen Elizabeth II., gehabt habe. "Meine Mutter gehörte der Kriegsgeneration an", sagte er und erzählte, dass sowohl sie als auch sein verstorbener Vater Prinz Philip Uniformen getragen hätten. Dass ihre Deutschland-Reise 1965 so wichtig war, um die Nationen zu versöhnen, sei für die Queen und ihren Ehemann von großer Bedeutung gewesen. Dass seine Mutter in Deutschland einen so großen Stellenwert gehabt habe, berühre ihn. Die Beileidsbekundungen aus dem Land seien "ein großer Trost in der Zeit der Trauer" gewesen. 

Doch neben der großen Emotionalität ließ Charles auch ein wenig Humor in seine Rede einfließen. So betonte er zwar die Freundschaft beider Länder, sagte jedoch auch: "Wie unter guten Freunden üblich erlaubt die Herzlichkeit unserer Beziehung manchmal ein kleines Lächeln über den anderen." Dass die englische Frauen-Fußballnationalmannschaft die Deutschen bei der Europameisterschaft besiegt hätte, sei wegen der großen Rivalität umso besonderer gewesen.

Auch was Literatur und Musik anginge, seien Großbritannien und Deutschland eng verbunden. "In wenigen Wochen bei der Krönung werden wir großartige Werke von Georg Friedrich Händel hören, der als Deutscher geboren wurde und als Brite starb", sagte Charles. Er betonte allerdings schmunzelnd, dass jüngere Generationen eher an die Beatles und Kraftwerk denken würden als an Brahms oder Byron. Außerdem erwähnte der Monarch, dass Briten Berlin für sein Nachtleben sehr schätzen. Auch auf "Dinner for One" kam Charles III. zu sprechen und sagte schmunzelnd, der Sketch repräsentiere "hoffentlich kein korrektes Bild des modernen Großbritanniens". 

Zum Schluss kam Charles III. auf die deutschen und britischen Bemühungen hinsichtlich des Klimaschutzes zu sprechen – für ihn seit Jahrzehnten eine Herzensangelegenheit. Sowohl Deutschland als auch Großbritannien seien heute die größten Produzenten von Offshore-Wind in Europa. Beiderseits werde der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft vorangetrieben, "die unsere Zukunft transformieren könnte", sagte Charles. 

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