"Du bist im Moment so nervig, wie Hausfrauen in den 60er Jahren waren": Ein harter Satz zwischen Eheleuten. Gefallen ist er in ihrem Beziehungspodcast "Paardiologie". Gesagt hat ihn nicht etwa Martin Keß zu seiner Frau, sondern umgekehrt richtet Charlotte Roche diesen Vorwurf an ihren Partner.
Auch wenn der Medienmanager auf diese "billige Provokation" nicht eingeht, so ist es unüberhörbar: Das Paar steckt - wieder einmal - in einer Krise. Deutlich wurde dies beim gemeinsamen Besuch bei der Paartherapeutin. Dort sei ihr Mann ungewöhnlich erregt gewesen und habe sich seine Unzufriedenheit regelrecht von der Seele geschimpft, erzählt Roche.
Bei der Paartherapie hat's gekracht
Im Podcast begründete Keß seinen Frust zunächst mit dem starken Verkehr und der daraus resultierende Verspätung, mit der das Paar bei dem Termin mit der Therapeutin erschienen sei.
Doch damit lässt ihn Charlotte Roche nicht durchkommen. Es gebe schon seit Längerem ein Problem. Wenn er abends nach Hause komme, sei er oft wütend über den unordentlichen Zustand der Wohnung. Sie und ihre Tochter Polly hätten regelrecht Angst vor seiner schlechten Stimmung.
Das sieht auch Martin Keß so. Für ihn stellt sich das so dar: "Ihr breitet euch immer mehr aus, und ich ziehe mich zurück. Ich habe kein Instrument, um das wirksam zu verhindern." Die Therapeutin habe das als "Verteilungskampf um das Territorium" bezeichnet.
Charlotte Roche als "Macho-Mann mit Wimperntusche"
Die Reaktion ihres Mannes darauf gefällt Roche jedoch nicht. Das sei ein resignierter Rückzug. "Du gibst auf. Du tust dir selber leid und findest das Leben scheiße", sagt sie - und knallt ihm den oben erwähnten Vergleich mit Hausfrauen in den 60er Jahren an den Kopf.
Doch Keß hat schon eine Erklärung für das häusliche Problem gefunden, das die Beziehung plagt: Roche übertrage ihr gesellschaftliches Bild, die Frau solle dem Mann nicht gefallen und keine gesellschaftlichen Erwartungen erfüllen, ins Private. Dadurch werde der politische Kampf in die Wohnung getragen.
Sie verwandele sich in einen rücksichtslosen Macho. Einen "Macho-Mann mit Wimperntusche drauf", ergänzt die Autorin, die der Analyse beipflichtet: Sie habe früher viel gekocht und mache das mittlerweile gar nicht mehr. Alle Arbeiten, die lange Zeit Frauen zugesprochen wurden - kochen, aufräumen, Wäsche - lehnt sie mittlerweile ab.

Keß kann ihrem gesellschaftlichen Kampf viel abgewinnen, er hält sich aber für den falschen Sparringspartner. Dies ist wohl auch der Grund, warum es zwischen den beiden so oft kracht. Weihnachten hat das Paar ohne Baum verbracht, Sex gab es auch schon lange nicht mehr, wie Roche anmerkt.
Ob es im neuen Jahr besser wird? Sie möchte mit ihm 2020 zusammen bleiben, sagt Roche. Ein weitergehendes Gelübde legt sie nicht ab, wie ihr Mann leicht verschnupft registriert. Beziehungsstatus: Es bleibt kompliziert.