Diese Frau ist ein Phänomen. Wenn man Woche für Woche dem Beziehungspodcast zuhört, den Charlotte Roche zusammen mit ihrem Ehemann Martin Keß betreibt, weiß man nicht recht, mit wem man es zu tun hat. Mal hält man die Moderatorin wegen ihrer ungewöhnlichen Familiengeschichte, ihrer radikalen Offenheit und ihrer positiven Verrücktheit für eine der ungewöhnlichsten Frauen des Planeten. Dann wiederum erscheint sie einem mit all ihren Bedürfnissen und eingestandenen Schwächen und Fehlern so durchschnittlich und gewöhnlich wie Lieschen Müller.
Diese Seite kam in der aktuellen Folge mit dem Titel "Eltern gone bad" zum Tragen. Charlotte Roche und ihr Mann sprachen diesmal über das Thema Kindererziehung. Laut Keß von allen Dingen im Leben das schwierigste. Das sieht auch Roche so, die gesteht, fast alles über das Thema aus Büchern gelernt zu haben, weil ihr die Intuition gefehlt habe.
Charlotte Roche machte Vieles falsch
Das ist dann doch eine faustdicke Überraschung: Die Frau, die vor der Kamera Interviews führen und Menschen umgarnen kann, als sei es das Selbstverständlichste der Welt - ausgerechnet dieser Mensch benötigt bei der Kindererziehung Nachhilfe?
Tatsächlich erging es Roche nicht anders als vielen anderen Eltern auch: Man steht mit seinem Kind vor Situationen und weiß nicht, wie man sich richtig verhalten soll. So erzählt die Moderatorin einige ihrer größten Erziehungsfehler.
Als erstes fällt ihr da die Geschichte mit den Nacktschnecken ein. In einem Sommer sei ihr Garten mit diesen glitschigen Tierchen übersät gewesen, um der Plage Herr zu werden, hätten sie und ihr Mann die Schnecken mit der Schere durchgeschnitten. Das aber auch ihrer damals noch sehr kleinen Tochter Polly gezeigt. Was vielleicht keine so gute Idee war, wie die Eheleute heute zugeben.
Die verhängnisvolle Schere
Seither scheinen es die Scheren ihrer Tochter angetan zu haben. Denn das Werkzeug spielt auch in einer anderen Geschichte eine Rolle. Beim gemeinsamen Urlaub der Patchworkfamilie in Frankreich - neben Roche und Polly waren auch Martin Keß mitsamt seinem kleinen Sohn dabei - schnitten die Kinder sämtliche Rispen vom Schmetterlingsflieder im Garten des Ferienhauses ab.
Die Eltern machten dann einen folgenschweren Fehler: Sie schickten die Kinder aufs Zimmer, ohne ihnen die Scheren abzunehmen. Dort schnippelten die kleinen dann weiter: Sie nahmen sich wunderschöne, alte Kinderbücher vor, die im Besitz des Vermieters waren.
Die eigentliche Schuld liegt aber bei den Eltern. Sie haben die alte Weisheit missachtet: Messer, Gabel, Schere, Licht / sind für kleine Kinder nicht.
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