Die Schauspielerin Christine Kaufmann ist tot. Sie starb in der Nacht zum Dienstag im Alter von 72 Jahren in einem Münchner Krankenhaus, wie ihr Management mitteilte. Die in den 60er Jahren auch in Hollywood erfolgreiche Kaufmann hatte seit mehreren Tagen als Folge einer Leukämieerkrankung im Koma gelegen.Kaufmann starb im Kreis ihrer Familie, wie ihr Management weiter mitteilte. Ihre schwere Krankheit sei völlig überraschend gekommen, sie sei "mitten aus ihrer Arbeit und ihrer enormen Schaffenskraft gerissen worden". So habe Kaufmann gerade erst "mit enormer Disziplin und Freude" die Arbeit an einem neuen Buch beendet und sich auf zahlreiche geplante Foto- und Pressetermine sowie Begegnungen mit ihren Fans gefreut.
"Christine war eine einzigartige und wundervolle Frau, ein äußerst warmherziger Mensch mit einer alterslosen Lebenslust - ihre unzähligen Lebensweisheiten, ihre poetische Art und ihre grenzenlose Toleranz und Liebe für Menschen machen sie unvergessen", hieß es weiter in der vom Management verbreiteten Erklärung.
Christine Kaufmann drehte als 15-Jährige mit Kirk Douglas
Die 1945 in Österreich geborene und in München aufgewachsene Kaufmann war bereits Anfang der 50er Jahre durch eine Reihe von Filmen zum Kinderstar geworden, als Durchbruch gilt ihre Hauptrolle im 1954 erschienen "Rosen-Resli". Der internationale Durchbruch nach einer Reihe weiterer Rollen im deutschen Nachkriegskino gelang ihr an der Seite von Kirk Douglas 1961 in dem Film "Stadt ohne Mitleid", für den sie den Golden Globe als beste Nachwuchsschauspielerin bekam.Kaufmann schien beruflich und privat auf dem Höhepunkt, als sie nach weiteren erfolgreichen Hollywoodfilmen 1963 den 20 Jahre älteren Superstar Tony Curtis heiratete. Das Paar bekam die Töchter Alexandra und Allegra. Doch die Ehe scheiterte nach nur fünf Jahren, und Kaufmann kehrte nach Europa zurück. Im folgenden, öffentlich ausgetragenen Rosenkrieg holte Curtis sich die Töchter in die USA, erst als Jugendliche kehrten sie zu ihrer Mutter zurück.
In ihrer zweiten Karrierephase war Kaufmann ab den 70er Jahren am Theater und im Neuen Deutschen Film in Produktionen von Werner Schroeter und Rainer Werner Fassbinder erfolgreich. Ihr letzter großer Publikumserfolg wurde 1982 die Figur des Mauerblümchens "Olga" in Helmut Dietls erfolgreicher Fernsehserie "Monaco Franze". Bis zuletzt war Kaufmann in verschiedenen Rollen im Fernsehen und Theater zu sehen, etwa in der Spielzeit 2014/2015 am Landestheater Linz als eigenwillige Geisterbeschwörerin in "Funkelnde Geister".
Seit den 80er Jahren trat Kaufmann auch als Autorin auf und veröffentlichte neben literarischen Texten Schönheits- und Liebesratgeber. Außerdem hatte sie eine eigene Kosmetikserie.
