Das dänische Königshaus ist in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten – anders als das britische oder spanische – von großen Skandalen verschont geblieben. Nun aber geistert seit Wochen eine Geschichte durch die Klatschblätter, bei der es um eine angebliche Affäre des dänischen Kronprinzen geht. Und royale Fans weltweit fragen sich: Hat Frederik seine Mary betrogen?
Alles begann Anfang November – mit einem Titel des spanischen Klatschblattes "Lecturas". Es zeigte Kronprinz Frederik mit der mexikanischen Schauspielerin Genoveva Casanova. Der Thronfolger und die 47-Jährige seien demnach angeblich Ende Oktober in Madrid gesichtet worden, wo sie gemeinsam zu Abend gegessen hätten.
Doch damit nicht genug: "Lecturas" schrieb weiter, Frederik habe sogar bei Casanova übernachtet. Es gebe Bilder, wie der Kronprinz morgens die Wohnung des TV-Stars verlasse. Auch ein Video davon machte im spanischen Fernsehen die Runde.
Königshaus und Casanova dementieren
Der dänische Hof reagierte mit einem Statement in der spanischen "Hola": Man kommentiere oder bestätige keine Details zu privaten Angelegenheiten und sei verpflichtet, die Privatsphäre der königlichen Familie zu respektieren.
Und auch die Mexikanerin beeilte sich nach den Fotos mit einem Statement. "Ich weise die Behauptungen, die eine romantische Beziehung zwischen Prinz Frederik und mir suggerieren, kategorisch zurück", erklärte sie ebenfalls der "Hola". Und fügte hinzu: "Jegliche Behauptung dieser Art entspricht nicht nur nicht der Wahrheit, sondern stellt auch die Tatsachen in böswilliger Weise falsch dar. Die Angelegenheit liegt bereits in den Händen meiner Anwälte, die sich um die entsprechenden Schritte kümmern werden, um mein Recht auf Ehre, Wahrheit und Privatsphäre zu schützen." Medienberichten zufolge scheint es jedoch nicht zu einer Klage gekommen zu sein.

Das Königshaus teilte weiter der dänischen Zeitung "Ekstra Bladet" mit, dass man sich nicht zu "Gerüchten und Unterstellungen" äußere. Damit schien die Sache erledigt – doch die Boulevard- und Klatschzeitungen in Dänemark produzierten weiter emsig Schlagzeilen. Adelsexperten und Analysten gaben ebefalls ihren Senf dazu. Sie interpretierten Details, legten vieles auf die Goldwaage und sparten nicht an Spekulationen. Auch über Weihnachten ging der Fall Frederik weiter. Die Gazetten sprachen bereits vom "Madrid-Skandal". In den Kommentarspalten unter den Social-Media-Beiträgen des Königshauses solidarisierte sich das Volk sich derweil mit Mary.
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Kronprinz Frederik und Ex-Model Casanova nur befreundet
"Ekstra Bladet" schrieb bereits einen Tag nach den ersten Berichten am 7. November, dass Frederiks Besuch in Madrid vermutlich privat gewesen sei, während Kronprinzessin Mary sich zu einem Arbeitsbesuch in den USA aufhielt. Gleichzeitig schrieb die Zeitung, dass man die Bilder der beiden in Madrid gesehen habe und dass es keinen "physischen Kontakt" zwischen den beiden gegeben habe. Der Royal-Kommentator der Zeitung, Kim Bach, sagte: "Es gibt keine rauchende Pistole".
Gleichzeitig versuchte er den Besuch des Kronprinzen in Madrid zu erklären: "Eine Erklärung, wenn es denn eine gibt, könnte sein, dass er vor dem Besuch der spanischen Königsfamilie ein Treffen hatte. Und dann ist er gut mit Casanova befreundet, vielleicht in aller Unschuld, und sie waren zum Essen verabredet, und sie hat ihm angeboten, in ihrer Wohnung zu übernachten."
Und auch Casanova erklärte, warum sie und der Prinz zusammenkamen. Dem spanischen Magazin "Vanitatis" sagte sie, dass die beiden über einen gemeinsamen Freund befreundet seien. Frederik habe mit diesem Freund eine Kunstausstellung besuchen wollen. Doch als dieser krank geworden sei, sei Genoveva Casanova als Begleitung eingesprungen. Erneut dementierte sie die Gerüchte über eine Liebesaffäre. Damit kehrte aber immer noch keine Ruhe in der Gerüchteküche ein.
Australienreise von Mary heizt Gerüchteküche an
So wurde bekannt, dass Casanova im Oktober Kopenhagen besuchte, wie Fotos auf ihrem Instagram-Kanal zeigten.
Auch ein Video der Kronprinzenfamilie vom 4. Dezember sorgte für neuen Gesprächsstoff. Darin schmückt die Familie einen Weihnachtsbaum. Sie wirkt glücklich – doch Royal-Experte Kim Bach stellte fest: "Kronprinzessin Mary und Kronprinz Frederik sind zu keinem Zeitpunkt in dem Video nah beieinander." Um Frieden und Harmonie zu zeigen, bräuchte es ein Video, in dem sich die beiden in den Armen liegen.
Für mehr Aufsehen sorgte aber diese Nachricht nur einen Tag nach dem Weihnachts-Video: Kronprinzessin Mary reist mit zweien ihrer Kinder in ihre Heimat Australien – ohne Frederik. Klar, dass da gemunkelt wurde, ob der Haussegen schief hänge. Das Royal-Magazin "Billed-Bladet" konnte aber entwarnen: Mary war auf Familienbesuch – und ihr Mann sollte nachfolgen. Außerdem sei die Australienreise schon länger geplant gewesen.
Viel Aufsehen um ein Händchenhalten
Selbst der gemeinsame Besuch der Kronprinzenfamilie zum Weihnachtsgottesdienst wurde genau beobachtet und diskutiert. Frederik, Mary und ihre Kinder kamen am Heiligabend sichtlich gut gelaunt in die Domkirche von Aarhus. Doch ein Detail fiel vielen auf: Das Kronprinzenpaar hielt Händchen, wie Bilder zeigten.

Eine Geste, in die die Boulevardpresse viel hineininterpretierte. Die dänische Tabloid-Zeitung "B.T." fragte sogar eine Expertin für Körpersprache, was man aus dem Händchenhalten lesen könne. Frederik halte die Finger von Mary umschlossen, aber "mehr ist das nicht", erklärte Expertin Pernille Slot. Das Kronprinzenpaar sehe aber aus wie jedes andere Paar auch, konstatierte sie.
Obwohl im "Madrid-Skandal" nichts bewiesen ist und vieles nicht auf Fakten, sondern auf Spekulationen und Interpretationen beruht, sind sich Kommunikations- und Königshausexperten sicher, dass die Fotos von Frederik und Genoveva Casanova dem Kronprinzen eher schaden könnten.
So meint Kim Bach, die Madrid-Fotos seien ein "gigantischer Skandal", der den Kronprinzen zum "König der Skandale" mache. Die Geschichte werde noch lange an ihm haften. Zudem zeuge seine Entscheidung, bei einer anderen Frau zu übernachten – und damit Gerüchte über eine außereheliche Affäre zu nähren – von schlechtem Urteilsvermögen.
Experten kritisieren Königshaus – Casanova "am Boden zerstört"
Auch die Kommunikation des Hofes sei nicht gut gewesen, meint die Kommunikationsexpertin Anna Thygesen. "Es war dumm, dass sie anfangs sagten, sie würden Gerüchte nicht kommentieren", sagte sie der "B.T.". Das habe "ein bisschen panisch" gewirkt. "Sie hätten einfach nichts sagen sollen." Die Strategie des Königshauses, sich möglichst bedeckt zu halten, habe sich jedoch ausgezahlt. "Wenn man strategische Kommunikation betreibt, muss man ständig überprüfen, womit man es zu tun hat. Für das Königshaus gibt es zwei Parameter: die Medien und die öffentliche Meinung. Und das sind derzeit die Medien." Wenn keine neuen kompromittierenden Details über Frederiks Besuch in Madrid mehr kämen, würden die Medien aber irgendwann aufhören, darüber zu berichten.
Und obwohl Frederik bei der dänischen Bevölkerung nach wie vor sehr beliebt ist und der "Madrid-Skandal" dem offenbar keinen Abbruch tut, glaubt die Kommunikationsexpertin, dass die Gerüchte um ihn dem "Goodwill-Konto" des dänischen Königshauses schaden könnten. Für Genoveva Casanova scheinen sie jedoch weitaus schlimmer zu sein. So berichtete die Medien, sie sei nach London geflohen und "am Boden zerstört".
Quellen: "Lecturas", "Hola", "Hello!", "Ekstra Bladet", "B.T.", "Berlingske", "Se & Hør", "Billed-Bladet", "Vanitatis", TV2