Deborah James Krebskranke BBC-Moderatorin sammelte drei Millionen Pfund Spenden – nun verabschiedete sie sich

Der Krebs konnte Deborah James nicht die Lust auf das Leben nehmen. Das Fotom zeigt sie im Jahr 2019.
Der Krebs konnte Deborah James nicht die Lust auf das Leben nehmen. Das Fotom zeigt sie im Jahr 2019.
© Richard Goldschmidt/ / Picture Alliance
Deborah James erkrankte vor fünf Jahren an Krebs und wurde mit ihrem Kampf gegen die tückische Krankheit in Großbritannien berühmt. Nun hat sie die aussichtslose Behandlung abgebrochen und verabschiedet sich von ihren Fans. In einem letzten Kraftakt sammelte sie 3 Millionen Pfund für ihre Stiftung. 

Vor fünf Jahren, mit 35, erhielt Deborah James die niederschmetternde Diagnose: Krebs. Während sie gegen die Krankheit kämpfte, wurde sie zu einer Ein-Frauen-Kampagne gegen den Krebs. Sie sammelte Follower, moderierte den BBC-Podcast "You, Me & the Big C" und schrieb das Buch: "F*** You Cancer: How to Face the Big C, Live Your Life and Still Be Yourself" und schrieb für Zeitungen. Mit einem letzten Beitrag auf Instagram kündigte sie das Ende der Behandlung an. Und darin bat sie all ihre Follower, Leser und Zuhörer um "einen letzten Drink" zum Abschied. Genau genommen wünschte sie sich, dass sie alle das Geld für einen Drink ihrer Stiftung Bowelbabe (Darm-Baby) geben sollten. In den fünf Jahren hatte Deborah James bereits viel Geld für Krebskampagnen gesammelt, doch zum Ende wollte sie eine Stiftung mit ihrem Instagram-Namen hinterlassen. Drei Millionen Pfund kamen bislang zusammen.

Fast wie eine Befreiung

Mit der Londoner "Times" sprach sie in einem letzten Interview über ihren Abschied vom Leben. Der lange Kampf ist zu Ende. "Die Behandlung ist jetzt erfolglos, weil mein Körper nichts verträgt. So verheerend es ist, es gibt fast ein Gefühl der Befreiung, weil ich weiß, dass ich nichts mehr tun kann. Mein Krebs übernimmt jetzt einfach meinen Körper."

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Nun muss sie sich von ihren Kindern, dem 14-jährige Hugo und der 12-jährige Eloise, verabschieden. "Es war schrecklich, es meinen Kindern zu sagen. Mein erster Gedanke war 'Ich will nicht, dass sie mich so sehen'." Sie fürchtet, dass sie nur weinen werde, aber sie wolle doch ein letztes Mal mit beiden kuscheln. Ihre letzte Aufgabe sei es, ihnen Briefe zu schreiben.

Für sie war die Covid-Zeit ein Segen, gesteht James. Denn nur dadurch habe sie ihre Kinder zwei Jahre lang so intensiv in einer kleinen Glocke erleben können. Mit kleinen Geschenken und Postkarten will sie ihr Leben begleiten. "Ich möchte, dass sie Briefe zu den Meilensteinen in ihrem Leben bekommen und lustige Nachrichten: Hier ist mein Rat für euren Hochzeitstag; was man beim ersten Date tun sollte."

Angst, allein zu sterben

Doch sie sei schon unglaublich müde und schwach, gesteht sie der Reporterin. Darum wird Deborah James ihre letzten Tage auch nicht in ihrem Londoner Haus verbringen. Das sei schön aber voller Winkel und Treppen, ihr Mann hätte sie tragen müssen. Stattdessen lebt sie im flachen Bungalow ihrer Eltern. Sie dankt allen Pflegenden und ihren Ärzten, dass sie ihr noch fünf unglaubliche Jahre geschenkt hätten. Aber im Krankenhaus habe sie nicht bleiben können. "Meine Familie weiß, ist, dass ich starr vor der Angst werde, allein zu sein. Ich will nicht allein sterben."

Keine Tussi heiraten

Ihr Mann Sebastian habe sie die ganze Zeit unterstützt und begleitet. "Unglaublich", denn vor ihrer Krankheit seien sie ein ganz normales überarbeitetes Paar gewesen, das sich wegen der Kinder und der Hausarbeit gestritten habe. Auch für Sebastian hat sie Pläne. "Ich habe ihm strikte Anweisungen gegeben: Ich will, dass er mit seinem Leben weitermacht. Er ist ein gut aussehender Mann, ich sage ihm: 'Lass dich nicht von Frauen verarschen, heirate keine Tussi, suche dir jemand anderen, der dich so zum Lachen bringt, wie wir es getan haben'."

Ihr Asche könne durchaus eine Zeit lang in der Küche stehen, wünscht sich James. Auf Dauer möchte sie im Park gegenüber verstreut werden, vor einer Bank zum Trauern. "Ich werde das Leben vermissen. Wenn du das Leben lebst, ist die Energie, die es dir gibt, unglaublich."

Quelle: The Times 

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