"Weltwoche"-Sommerfest "Es geht mir gar nicht um Provokation": Harald Schmidt über sein Foto mit Matussek und Maaßen

Harald Schmidt
Harald Schmidt äußert sich im "Zeit"-Interview über seinen Besuch beim Sommerfest der Schweizer Zeitung "Weltwoche"
© GEORG HOCHMUTH/ / Picture Alliance
Die Aufregung war groß, als ein Foto von Harald Schmidt auftauchte, das ihn mit dem früheren Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen zeigt. Nun hat sich der Entertainer erstmals dazu geäußert – und seine Teilnahme an der Veranstaltung erklärt.

Ein einziges Foto hat in der vergangenen Woche in den sozialen Medien hohe Wellen geschlagen. Es zeigt Harald Schmidt zusammen mit dem neurechten Journalisten Matthias Matussek und Hans-Georg Maaßen. Dem früheren Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz wird unter anderem Verwendung verschwörungsideologischer und antisemitischer Sprache vorgeworfen. Entstanden war das Foto auf dem Sommerfest der Schweizer Zeitung "Weltwoche", die dem umstrittenen Verleger Roger Köppel gehört.

Die "Spiegel"-Journalistin Ann-Katrin Müller hatte das von Matussek auf Instagram veröffentlichte Foto auf Twitter geteilt - und damit eine Debatte ausgelöst. Viele sahen das Bild als Beweis dafür, dass Schmidt ins rechte Lage übergewechselt sei und zeigten sich enttäuscht.

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Nun hat sich der Entertainer erstmals selbst zu dem Wirbel um seine Person geäußert. Im Interview mit der "Zeit" begründete Schmidt seine Teilnahme an dem Fest, auf dem AfD-Chefin Alice Weidel als Stargast eingeladen war, mit Recherchen. Die um sein Erscheinen entstandene Aufregung sei ihm egal. "Letzten Endes bin ich Autor. Ich verwerte das, was ich erlebe, auf der Bühne", sagte der langjährige Late-Night-Talker der Wochenzeitung. "Ich gehe dorthin, wo ich Material erwarte."

Harald Schmidt wundert sich

Er müsse an so einem Abend 40, 50 Fotos machen. Matthias Matussek kenne er seit mehr als 30 Jahren, Hans-Georg Maaßen sei ihm dagegen persönlich nicht bekannt gewesen. Über den Wirbel, den das Bild ausgelöst hat, sagte der Satiriker: "Ich stelle fest, dass mittlerweile ein Foto genügt, um die Gemeinde in Wallung zu bringen. Ich mit halb leerem Glas. Ich hätte nicht gedacht, dass ich diesen Status noch erreiche." Er habe vor 30 Jahren zum letzten Mal ein Foto gemacht, bei dem er sich vorher nicht überlegt hätte, warum er es mache.

Von Matusseks teilweise hochproblematischen öffentlichen Äußerungen wollte Schmidt keine Kenntnis gehabt haben. "Ich lasse mich ja nicht bei ungefähr 400 Gästen vorher briefen, was der und der vorher gemacht haben", sagte der 66-Jährige der "Zeit". "Ich könnte Ihnen die Namen vieler anderer nennen, die auf dem Fest waren. Aber die herauszufinden, überlasse ich dem Rechercheverbund von NDR und Bäckerblume."

Quelle: "Zeit.de"

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