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K.o.-Tropfen-Spruch Joyce Ilg postet erstes Video-Statement – und die Reaktionen sind größtenteils vernichtend

Joyce Ilg
Joyce Ilg hat ein erstes Video-Statement veröffentlicht. Es soll nicht ihr einziges bleiben, sagt sie.
© Christoph Hardt/Geisler-Fotopres / Picture Alliance
Für ihren K.o.-Tropfen-Spruch, den sie zu einem Selfie mit Luke Mockridge postete, bekam Joyce Ilg einen Shitstorm. Jetzt hat sie versucht, mit ihren Kritikern ins Gespräch zu kommen. 

Sie hatte schon angekündigt, das Gespräch suchen zu wollen mit all jenen Menschen, die ihren Witz über K.o.-Tropfen kritisiert hatten. Das hat Joyce Ilg jetzt getan und ein erstes Video-Statement gepostet, in dem sie erklärt, dass sie in ihren Nachrichten mit vielen Personen geschrieben habe. 

Joyce Ilg postet Video-Statement

Am Ostersonntag hatte Ilg ein Selfie von sich und Luke Mockridge gepostet und dazu geschrieben: "Hat hier irgendwer von euch Eier gefunden? Ich hab nur ein paar K.o. Tropfen bekommen." Die Reaktionen darauf waren größtenteils vernichtend. Auch von Kolleg:innen und Fans bekam Ilg Kritik. Das lag nicht nur an dem Witz selbst, sondern auch an dem Kontext, in dem er gerissen wurde, einem Foto mit Mockridge. Es sollte eine Anspielung auf einen Witz aus Mockridges früherem Bühnenprogramm sein. Aber auch Mockridges Vergangenheit spielte in der Kritik an Ilgs Spruch eine Rolle. Eine Ex-Freundin beschuldigt den Comedian der versuchten Vergewaltigung, das Verfahren wurde eingestellt. Er bestreitet die Vorwürfe. "Der Spiegel" berichtete im vergangenen Jahr ausführlich über mutmaßliches Fehlverhalten des 33-Jährigen. Auch diese Anschuldigungen bestreitet er.

"Lasst uns doch allgemein über Grenzen in dieser Gesellschaft sprechen", sagt Ilg in ihrer Video-Erklärung. Bereits vergangene Woche hatte die Komikerin gesagt, man müsse sich neben Humorgrenzen auch über Shitstormgrenzen austauschen. "Ich nehme eure Gefühle ernst. Auch böse, wütende Nachrichten, da liegen Gefühle dahinter, die man ernst nehmen sollte", erklärt sie. Sie würde nie Witze über persönliche Leidenswege machen, betont Ilg zwar, zieht dann aber einen Vergleich, der momentan von zahlreichen Nutzern im Netz auseinandergenommen wird. "Es gibt so viele Behinderungen an denen Menschen früher sterben, (...) und ich habe viele Comedians erlebt, die darüber Witze gemacht haben, (...) die nicht so Shitstorms abbekommen haben. (...) Das Thema um das es bei mir ging, da haben viel mehr Menschen persönliche Erfahrungen mit gemacht, oder ist es, weil das Thema gerade mehr gehyped ist?", versucht sie sich in Erklärungen. 

Reaktionen vernichtend

Die Reaktionen auf Ilgs Video-Statement sind größtenteils vernichtend. "Sorry, ich komme hier wirklich nicht mehr mit: Verteidigst du gerade Rape-Gags damit, dass es Comedians gibt, die ableistisch sind? Diese intellektuelle Transferleistung gelingt mir bei bestem Willen nicht. Was genau möchtest du mit diesem Statement sagen, denn das wird trotz der elf Minuten nicht deutlich", schreibt Autorin Jasmina Kuhnke unter dem Posting. "Kompliment, wenn man versucht aus der Sache rauszukommen und offensichtlich noch dümmer, unreflektierter ist, als vorher geahnt wurde", schreibt ein User auf Twitter. "Kenne niemanden, der so oft versuchte seinen Witz zu erklären", scherzte eine Nutzerin. "Sehr viel 'ich ich ich', wenig bis gar kein 'Es tut mir leid'", kommentiert eine Nutzerin Ilgs Video.

Influencerin Julia Tschuggi erklärt Ilg mit einem längeren Kommentar, warum ihr K.o.-Tropfen-Spruch kein Witz war. "Mein Humor hat auch wenig Grenzen. Aber was du hier als Gag beschreibst, war halt einfach kein Gag. Du hast lediglich die aufgeladene Stimmung um deinen Freund genutzt um einen provokanten Post abzusetzen. Mehr war das nicht", schreibt sie und fügt hinzu: "Die philosophische Großdiskussion, die du jetzt über Humor führen willst, kann leider nicht davon ablenken, dass es einfach nur ein dummer Spruch war, bei dem du dir nicht mehr gedacht hast als 'Boah lol ich bin so edgy ey'. Und für den unnötigen, langweiligen Spruch hätte man nicht so viele Menschen verletzen müssen."

Lob bekommt Ilg von Schauspielerin Doreen Dietel, die kommentiert, man solle sein Leben nicht mit Hass verbringen, denn "der Russe braucht nur auf den Knopf drücken und wir sind ALLE Geschichte". Promi-Koch Roland Trettl sagt unterdessen, er habe Ilg gerne zugehört und glaube nicht, dass sie jemandem was Böses wünsche. 

ls

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