Vorwürfe gegen Polizisten Angebliche Bilder vom Unfallort: Witwe von Kobe Bryant erringt Erfolg vor Gericht

Vanessa Bryant spricht während einer Gedenkfeier für ihren Mann Kobe Bryant und Tochter Gianna im Staples Center
Vanessa Bryant spricht während einer Gedenkfeier für ihren Mann Kobe Bryant und die gemeinsame Tochter Gianna im Staples Center
© Marcio Jose Sanchez/AP / DPA
Nach dem tödlichen Hubschrauberabsturz von NBA-Star Kobe Bryant und Tochter Gianna im vergangenen Jahr sollen Polizisten Fotos vom Unglücksort gemacht und verbreitet haben. Deren Namen darf Bryants Witwe Vanessa laut einem Gerichtsurteil erfahren.

Vanessa Bryant, Witwe des Basketballstars Kobe Bryant, darf die Namen von vier Polizisten aus Los Angeles erfahren, die angeblich Fotos vom Ort des Hubschrauberabsturzes gemacht haben, bei dem ihr Ehemann, die gemeinsame Tochter Gianna sowie sieben weitere Personen im vergangenen Jahr starben. Das hat ein Bundesrichter in Kalifornien entschieden.

Wie der US-Sender CNN berichtet, hatte die Polizeibehörde des Los Angeles County versucht, die Namen unter Verschluss zu halten. Die Behörde befürchtete, dass die Geräte der Polizisten gehackt werden könnten, um die Fotos zu veröffentlichen. US-Bezirksrichter John F. Walter bezeichnete laut CNN dieses Argument als "völlig unvereinbar" mit der früheren Aussage, dass solche Fotos nicht mehr existierten. 

Bryants Anwälte fordern Schadensersatz

Anlass des Verfahrens war die Forderung von Bryants Anwälten, die Namen der betroffenen Polizisten offenzulegen. "Transparenz fördert die Verantwortlichkeit. Wir freuen uns darauf, den Fall von Frau Bryant in einem öffentlichen Gerichtssitzung zu präsentieren", zitiert CNN Bryants Anwalt Luis Li.

In ihrer Klage fordern die Anwälte Schadensersatz wegen Fahrlässigkeit und Verletzung der Privatsphäre. Darin sind Informationen aus einem internen Bericht der Polizeibehörde enthalten. Die betroffenen Beamte sollen 25 bis 100 Fotos am Tatort gemacht und über Messenger-Dienste untereinander verbreitet haben. Die Behörde behauptet, dass alle Fotos gelöscht worden seien. 

Öffentliches Interesse überwiegt

In dem Urteil hält Richter Walter fest, dass ein mögliches Fehlverhalten der Polizeibeamten nicht vor der Öffentlichkeit verborgen werden sollte. Die Bedenken, dass die involvierten Polizisten Hetze in den sozialen Medien ausgesetzt sein könnten, reichten als Gegenargument nicht aus.

NBA-Legende Kobe Bryant, seine 13-jährige Tochter Gianna und sieben weitere Personen starben, als der Hubschrauber, in dem sie sich befanden, am 26. Januar 2020 abstürzte. Sie waren auf dem Weg zu einem Jugend-Basketballspiel. Seit dem Absturz setzt sich Vanessa Bryant nicht nur für die Veröffentlichung der Namen der Polizisten ein, sondern auch für ein neues Hubschraubersicherheitsgesetz, das nach ihrem Mann und ihrer Tochter benannt sein soll.

Quelle: CNN

fis

PRODUKTE & TIPPS