Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder soll einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge Klage vor dem Amtsgericht eingereicht haben, um ein lebenslanges Wohnrecht in dem Gebäude zu bekommen, welches ihm selbst zu Hälfte gehöre. Die andere Hälfte gehöre seiner Ex-Ehefrau Doris Schröder-Köpf.
Zu den Beweggründen der Klage wurde nichts bekannt. Gerhard Schröder ist laut "Bild" nicht gefährdet, aus den Räumen geklagt zu werden. Laut "Focus" könnte Schröder durch die Klage versuchen, "sich abzusichern", also sich richterlich bescheinigen lassen, dass er unter allen denkbaren Umständen seine derzeitigen Wohnrechte behalten dürfe.
Gerhard Schröder und Ex-Frau Doris trennten sich 2016
Rechtsanwalt Paul Vogel erläuterte dazu im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung: "Lebenslanges Wohnrecht ist sehr komfortabel. Man zahlt keine Miete mehr, nur noch Betriebskosten. Keiner bekommt einen raus – selbst wenn der zweite Eigentümer pleite geht und seinen Anteil verkaufen müsste.“
Nach der Trennung von Doris Schröder-Köpf 2016 habe Gerhard Schröder im ersten Stock des Gebäudes eine Wohnung etwa 95 Quadratmeter große Wohnung bezogen, in welcher er mit Ehefrau Soyeon Schröder-Kim zusammen wohne. Im Hochparterre des Gebäudes befinde sich sein Büro.
Arbeitgeber Nord Stream
Gerhard Schröder war von 1998 bis 2005 Bundeskanzler. Politisch in Erinnerung bleibt aus seiner Regierungszeit vor allem die Agenda 2010, die Deutschlands Wirtschaft mit harten Einschnitten ins Sozialsystem (Hartz IV) zu sanieren suchte. Die Reform verstörte sowohl Schröders eigene Partei, die SPD, als auch die Wähler.

Nachdem das traditionell "rote" Nordrhein-Westfalen bei den Landtagswahlen verloren gegangen war, steuerte Schröder auf Neuwahlen zu. Umstrittenes Mittel zum Zweck war ein absichtlich verlorenes Misstrauensvotum im Bundestag. Beim anschließenden Urnengang im September 2005 unterlag Schröder nur knapp seiner Konkurrentin Angela Merkel von der CDU. Nur wenige Wochen nach der Niederlage wechselte Schröder zur Nord Stream AG, deren größter Anteilseigner die russische Firma Gazprom ist.
Quellen: "Bild"-Zeitung (Bezahlinhalt), "Focus"