Patrick Dempsey hat keine Lust mehr auf Malibu. Für 14.5 Millionen Dollar bietet Dr. "McDreamy" sein pikareskes Luxushaus mit Pool und Blick auf den Pazifischen Ozean jetzt zum Verkauf an.
Für viele Dempsey-Kenner kein wirklich überraschender Schritt, scheint sich der 49-jährige Superstar doch immer schneller von seinem Leben in Hollywood abnabeln zu wollen.
Nach dem kürzlichen sehr plötzlichen Serienende bei "Grey's Anatomy" und derzeit keinen neuen Engagements im Fernsehn, sah Dempsey wohl keinen Grund mehr, sein Haus am Strand zu halten. Vielmehr will er sich jetzt seiner Karriere als Rennfahrer widmen. Und die führe ihn schließlich ohnehin "quer über den Globus", wie er kürzlich in einem Interview behauptete.
"McDreamy" gar nicht so traumhaft
Das zumindest ist eine Theorie, warum das Haus jetzt weg muss. Andere - darunter eher hämische Branchenkenner - behaupten, Dempsey sei kein besonders netter Zeitgenosse, sei es nie gewesen, und zahle jetzt die Zeche für seine rüde Art und Weise im Umgang mit Kollegen und auch vielen seiner Chefs.
Das Phänomen ist kein unbekanntes in Hollywood. Schneller Ruhm, noch schnelleres Geld und "unglaubliche Aufmerksamkeit sind oftmals schwer zu verdauen, da musst du als Schauspieler erst einmal lernen mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu bleiben", so Entertainment-Journalist Bob Strauss von der Los Angeles Daily News.
Katherine Heigl, die einstige Kollegin von Dempsey, zählte zu jenen Schauspielern, die mit dem schnellen Ruhm nicht so gut klar kam und sich nach Informationen diverser Produzenten in Hollywood oftmals wie ein "Elefant im Porzellanladen" aufgeführt habe. Das Resultat: Heigl wurde das Siegel "schwierig im Umgang" auf die Stirn gedrückt. Lange Zeit fand sie auch deshalb keine Anstellung im Show Business.
Ein leiser, unauffälliger Abschied
Ob Dempsey nun in die Fußstapfen von Heigl tritt, ist noch unklar. Zu frisch ist sein Serientod, zu leise sind noch die Stimmen, die Dempsey schon länger als "arrogant und schwierig im Umgang mit anderen" bezeichnen.
Doch die Scheidung von Ehefrau Jillian Fink Anfang des Jahres, die angeblichen Unstimmigkeiten auf dem Set mit diversen Kollegen und sein Sinnen nach einer echten Karriere als Rennfahrer à la Steve McQueen haben schon seit geraumer Zeit darauf hingedeutet, dass "McDreamy" mit seinem momentanen Leben als Serienstar und gelegentlicher Kinodarsteller nicht mehr zufrieden war.
In jüngsten Interviews deutete Dempsey seine Unzufriedenheit immer mal wieder an und ließ - wohl unbemerkt von den meisten Fans - Ende des Jahres durchblicken, dass sein Charakter in "Grey's Anatomy" schon "bald die Show verlassen werde".
Auch soll er sich von seinem "Hollywood-Leben" in den letzten Monaten immer mehr abgenabelt haben, weigerte sich Partys zu besuchen und beschrieb auch seinen letzten Arbeitstag bei "Grey's Anatomy" als "sehr ruhig und unauffällig". Eher ungewöhnlich, wenn ein Top-Star seine Show nach elf Jahren verlässt.
Grey's-Cast zeiht sich wenig beeindruckt
Sicher, Dempsey versichert auch weiterhin, dass er sich mit allen Kollegen in der Serie auch weiterhin "gut verstehe", doch enthusiastisch klingt anders. Auch der Grey's-Cast brach nicht gerade in Tränen aus, als Dr. Derek Shepherd von einem Auto erfasst und in ein Koma geschleudert wurde.
Hollywood ist ein knallhartes Business. Und hinter den Kulissen rumort es, Dempsey habe in voller Absicht noch im vergangenen Jahr einen neuen - gut dotierten - Vertrag für eine zwölfte Staffel unterschrieben, wohlwissend, dass er niemals wirklich die Absicht hatte, diesen Vertrag zu erfüllen.
Vieles bewegt sich derzeit noch im Raum der Spekulation. Und wird wohl erst dann bestätigt, wenn die Serie eingestampft wird und keine Werbedollars mehr einnimmt.
Ob McDreamy wirklich jemals verraten wird, ob er nun tatsächlich gefeuert oder um die Aufösung seines Vertrags gebeten hat, haengt wohl davon ab, ob er sich als Rennfahrer ein echtes zweites finanzielles Standbein aufbauen kann. Schon im Frühling wird er das auf diversen Rennstrecken in Europa unter Beweis stellen können.