Aus Respekt vor ihrem ehemaligen Freund Prinz Harry hielt die heute 40-jährige Sasha Walpole mehr als zwei Jahrzehnte lang den Mund. Dabei hatte sie offenbar Dinge zu erzählen, die eine ganze Nation beschäftigen – denn sie war es, die Prinz Harry auf einem Feld hinter einem Pub vor vielen Jahren entjungfert hat.
Doch erst als der Royal die Geschichte in seinem Buch "Reserve" (engl. "Spare") öffentlich machte, wurde die heutige Baggerfahrerin von ihrer Vergangenheit eingeholt. Dem britischen TV-Moderator und Reporter Piers Morgan gab Walpole nun ein Fernsehinterview – nachdem sie bereits am Wochenende mehreren Zeitungen Rede und Antwort stand.
"Ehrlich gesagt stehe ich unter Schock"
Morgan, der an Prinz Harry kein gutes Haar lässt, will von Walpole wissen, wie die plötzliche und offenbar unfreiwillige Prominenz sich für sie anfühlt. Walpole entgegnet, dass die vergangene Woche für sie äußerst turbulent war und sie sich bereits jetzt wieder Wünsche, in ihr normales Leben zurückkehren zu dürfen. Die aktuelle Situation fühle sich für sich sehr surreal an und sie begreife noch immer nicht, was derzeit in ihrem Leben passiere. "Ehrlich gesagt stehe ich unter Schock", erzählt Walpole, "und es passieren so schlimme Dinge auf der Welt, die eigentlich die ganze Aufmerksamkeit verdient hätten."
Den Detailgrad der Passage im Buch, die intimste Details aus ihrem Leben preisgibt, habe sie nicht wirklich glauben können, sagt sie. Harry Beschreibungen seien so genau gewesen, dass ihr engsten Freunde schnell darauf kamen, dass sie gemeint war. "Ich bin fast vom Sofa gefallen, als mir klar wurde, dass es im Buch um mich geht. Die Witze über den jungen Hengst und die alte Dame ließen nicht lange auf sich warten."
Dabei war Walpole zum Zeitpunkt des One-Night-Stands gar nicht so alt. "Es war die Nacht vor meinem Geburtstag, ich war damals also noch 18." Piers Morgan kommt darauf zu sprechen, dass in der Nacht offenbar viel getrunken wurde. Die Begründung: Walpole hatte kurz zuvor mit ihrem Freund Schluss gemacht, der in der besagten Nacht im gleichen Pub mit seiner neuen Freundin aufkreuzte. "Harry muss gemerkt haben, dass mich das stört und versuchte wohl deshalb, die Stimmung zu heben." Sie tranken viel.
Walpole wusste nicht, dass sie Prinz Harrys Erste war
Natürlich möchte Morgan wissen, wie genau es zum Liebesspiel kam. "Wir haben uns hinter dem Pub eine Zigarette angezündet", verrät Walpole, "und er hat den ersten Schritt gemacht. Er begann damit, mich zu küssen und ehe wir uns versahen, passierte es. Ich habe ihn ja nicht als Prinz Harry gesehen, sondern als meinen guten Freund Harry – für mich ein großer Unterschied."
Morgan bohrt nach. Ob sie gewusst habe, dass Harry damals noch Jungfrau gewesen sei. "Nein, das erfuhr ich später", antwortet Walpole. Es fühle sich merkwürdig an, jetzt darüber zu sprechen, fügt sie hinzu. "Es ist so lange her und für mich war das keine große Sache." Erzählt habe sie die Geschichte nur ihrer Schwester und ihrer Mutter, eine größere Reaktion darauf habe es nicht gegeben. Ihr Vater habe es nicht richtig mitbekommen, erzählt sie.
Walpole begründet ihr bisheriges Schweigen damit, dass Harry und sie eigentlich zwei Freunde waren, die eine Grenze überschritten. "Das hätte nicht passieren dürfen, es war keine Absicht und es ist vorher und nachher nie wieder was passiert. Außerdem ist nichts Glorreiches daran, betrunken zu sein und dann mit einem deiner Kumpels rumzumachen."
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"Ich hätte mir sehr gewünscht, dass er mich vorgewarnt hätte"
Generell könne sie das Buch nicht so recht verstehen. "Wenn du die königliche Familie wirklich verlassen und aus dem Scheinwerferlicht treten willst, ist es eine seltsame Entscheidung, ein solches Buch zu schreiben und zu Netflix zu gehen. Das widerspricht dem, was er nach eigenen Angaben für sich erreichen wollte."
Die Zeit bereut sie allerdings nicht. "Ich blicke mit guten Erinnerungen auf meine Jugend", erzählt Walpole, "wir hatten viel Spaß und zum Glück gab es damals noch keine sozialen Medien. Heute wäre der Besuch eines Pubs mit einem Prinzen schlicht nicht mehr möglich."
Nach der besagten Nacht brach der Kontakt zu Harry ab, berichtet Walpole. Für sie war die Geschichte damit erledigt – bis nun das Buch erschien. Morgan will wissen, warum sie die Geschichte nie zu Geld gemacht habe. "Harry war für mich ein Freund und ich wollte uns schützen. Über manche Dinge spricht man einfach nicht."
"Ich hätte mir sehr gewünscht, dass er mich vorgewarnt hätte. Ich will jetzt zurück in mein Leben, meine Bagger fahren und nicht dauernd über die Schulter gucken, ob irgendwo Kameras stehen."
Für die Brüder William und Harry wünscht sich Walpole, dass sie das Kriegsbeil begraben können. Wäre sie nochmal mit beiden in der Kneipe, wäre ihr Rat: "Das Leben ist zu kurz, redet miteinander." Doch Walpole schätzt, dass die Chancen auf einen gemeinsamen Abend im Pub sehr gering sind.
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