Früher unzertrennlich, heute entzweit "Sie logen, um meinen Bruder zu beschützen": Worauf Prinz Harry mit dieser Aussage anspielen könnte

Prinz Harry und Prinz William
Prinz Harry und Prinz William standen sich früher sehr nahe. Seit einiger Zeit gilt die Beziehung als zerrüttet. 
© Dominic Lipinski / POOL / AFP
Wie der neue Trailer zu den letzten drei Folgen der "Harry & Meghan"-Doku bei Netflix verrät, stichelt Harry diesmal auch gegen Prinz William. Damit dürfte er das Tischtuch zwischen sich und seinem Bruder endgültig zerschnitten haben.

In den ersten drei Folgen der Netflix-Doku "Harry & Meghan" kristallisierte sich ein großer Bösewicht heraus: die britische Presse, hier insbesondere die Tabloids. Die finalen drei Episoden werden sich aller Voraussicht nach näher mit der Institution Monarchie beschäftigen. Das deutet der neueste Trailer zur Doku an. 

"Harry & Meghan": Stichelei gegen Prinz William

"Sie haben aktiv Leute angestellt, die Falschinformationen verbreiten", sagt Medienexperte Christopher Bouzy darin. Wer mit "sie" gemeint ist, wird im Trailer nicht aufgelöst. Es dürften jedoch genau die Menschen sein, auf die sich auch Prinz Harry bezieht, als er sagt: "Sie waren glücklich zu lügen, um meinen Bruder zu beschützen." Niemals hätten "sie" dagegen die Wahrheit gesagt, um die Sussexes zu schützen. Auch wenn das "sie" im Trailer nicht aufgelöst wird, kommt nur der Palast infrage.

Es ist ein Satz, der einschlägt wie eine Bombe. Denn er zeigt, dass Harry auch bereit ist, gegen seinen eigenen Bruder zu schießen. Es ist die letzte Eskalation in einem Jahre andauernden, schwelenden Streit. Noch im Interview mit Oprah Winfrey im März 2021 sagte Harry deutlich diplomatischer: "Weißt du, wie ich schon sagte, ich liebe William über alles. Er ist mein Bruder. Wir sind zusammen durch die Hölle gegangen. Wir haben eine gemeinsame Erfahrung. Aber wir sind auf verschiedenen Wegen."

Gerüchte und ein komplexes Presse-Verhältnis

Jetzt spricht er über Lügen und ungleiche Behandlung. Was steckt dahinter? Ganz genau wird man das vermutlich nie sagen können. Wahrscheinlich ist, dass Harry nicht mit all seinem Wissen über Lügen und Vertuschung herausrücken wird. Er und Ehefrau Meghan machen zwar viele Andeutungen, aber konkret werden sie im Hinblick der engeren Familie selten. 

Nach Veröffentlichung des Trailers sickerte jedoch eine Klatschgeschichte zurück an die Oberfläche, die die britischen Royals vermutlich ungerne lesen möchten. Es geht um Affärengerüchte um Prinz William, die seit Frühjahr 2019 kursierten. (Mehr darüber lesen Sie hier.) Angeblich sorgte der heutige Prince of Wales damals dafür, dass die britische Presse sich weitestgehend bedeckt hielt. 

Die komplexe Beziehung zwischen dem Palast und der Presse liegt dem Sussex-Konflikt in weiten Teilen zugrunde. Harrys Vorwurf könnte sich darauf beziehen: William wurde geschützt, er und seine Ehefrau jedoch nicht.

Auf Twitter erklärte "Foreign Policy"-Journalist James Palmer im vergangenen Jahr, dass "der Palast Prinz William seit Jahren vor der Boulevardpresse (schützt) und ein kompliziertes Verhältnis zu den Zeitungsredakteuren (hat), wobei er ihnen abwechselnd rechtliche Drohungen schickt und effektiv mit ihnen verhandelt, damit sie über Markle berichten". Er sagte außerdem, dass dies der Grund sei, warum "die britischen Zeitungen die angebliche Affäre von William mit Rose Hanbury nicht einmal angetastet" hätten.

Ganz gleich, ob Prinz Harry die genauen Beziehungen zwischen Palast und Presse in den finalen drei Episoden erläutern wird, oder ob es bei Andeutungen bleibt: Das Tischtuch zwischen Harry und William dürfte endgültig zerschnitten sein.

Für Fans der Royal Family ist das fast die traurigste Nachricht. Denn um die beiden entstand im Spätsommer 1997 ein Mythos, der bis in die Gegenwart anhielt: Die Geschichte der traurigen Brüder, durch den Tod der eigenen Mutter vereint. Wie die beiden hinter dem Sarg Dianas herliefen, die Köpfe gesenkt, öffneten sie die Herzen eines jeden. Harry und William gehören zusammen, niemand kann die Brüder trennen, hatte man fortan das Gefühl. Damit dürfte es spätestens jetzt vorbei sein. 

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