Weihnachtszeit ist Geschenkezeit. Auch in Hollywood. Doch die weltweite Finanzkrise geht auch an den Megapromis nicht spurlos vorbei. Vielleicht steht deshalb das Heilige Fest in diesem Jahr ganz im Zeichen der Familie bei den Hollywood-Stars. Zumindest will es so das offizielle PR-Skript. Aber ein bisschen was Extravagantes darf bei den Cruises und Witherspoons dann doch nicht fehlen. Tom Cruise fliegt seine Familie und meist noch 30 entfernte Verwandte zum Weihnachtsfest in sein Schnee-Château in Telluride im US-Bundesstaat Colorado. Mit einem der vier Privatjets, versteht sich. Aber ganz so üppig wie in den vergangenen Jahren - da wurden Motorschlitten verschenkt - soll es dieses Mal nicht zugehen. "Wir kochen zusammen, sitzen am Lagerfeuer, spielen und lachen viel", gibt sich Cruise versöhnlich. Wie bei einer ganz normalen Familie. Nur Töchterlein Suri soll den ökonomischen Druck, der "uns alle belastet" (Cruise) nicht spüren müssen. Sie durfte beim Nobel-Spielgzeughersteller "FAO Schwartz" in New York ordentlich einkaufen. Ein vollgeladener Laster sollte dann aber reichen, meinte Mama Katie Holmes und stoppte den Shopping-Rausch der Tochter nach rund drei Stunden. Geschätzter Flurschaden: 120.000 Dollar.
Viele Promis zieht's zu Weihnachten immer wieder nach Aspen im US-Bundesstaat Colorado. Kevin Costner, Barbra Streisand, Demi Moore und ihr Ex-Mann Bruce Willis, auch Michael Douglas und Ehefrau Catherine Zeta-Jones besitzen eine "kleine Skihütte" im Skiparadies der Multimillionäre. Selbst der "Gouvernator" Arnold Schwarzenegger verkrümelt sich gerne ins schnuckelige Aspen, wo der Skipass mit 120 bis 180 Dollar zubuche schlägt - pro Tag. Was wünscht sich der kalifornische Gouverneur vom Weihnachtsmann? "Einen Weg aus der Schuldenmisere", witzeln die Zeitungskarikaturisten. Im Moment ist der Sonnenstaat noch mit 14 Milliarden Dollar verschuldet. Die "L.A. Times" schätzt aber, dass schon im Februar die Zahlungsunfähigkeit einsetzen und das Schuldenloch bis auf 40 Milliarden Dollar aufreißen könnte. Angst vor Zwangsversteigerung, wie so viele kreditbelastete amerikanische Durchschnittsbürger, müssen die Filmpromis wohl nicht haben. Ihre Skipaläste haben die meisten cash oder in Raten bezahlt.
Reese Witherspoon geht die Feiertage entspannt an. Im Gespräch mit stern.de in Los Angeles verriet die geschiedene Schauspielerin, dass es mit Ex-Mann Ryan Philippe "keine strengen Vereinbarungen gibt, wie und wo die beiden gemeinsamen Kinder ihr Weihnachtsfest verbringen dürfen. Wir gehen mit dieser Situation sehr locker um", sagt Witherspoon. Fest steht allerdings, dass sie gemeinsame mit ihrem neuen Lebensgefährten Jake Gyllenhaal unter dem Tannenbaum singen möchte. Und einen ganz speziellen Wunsch hat sie dem Weihnachtsmann auch schon auf den Zettel geschrieben. "Ich brauche unbedingt einen neuen Hühnerstall für meine Farm", so Witherspoon. Da wird sich Gyllenhaal am ersten Weihnachtstag wohl den Blaumann überstreifen und kräftig zupacken müssen.
Ganz oben auf der Wunschliste: Weiße Weihnacht und ein neues Auto
Keine Lust auf Sonne und Strand zum Heiligen Abend hat "Grey's Anatomy"-Star Patrick Dempsey. Er residiert zwar in Beverly Hills. Zu Weihnachten allerdings fliegt er jedes Jahr nach Hause. Zuhause, das ist das Örtchen Harpswell Neck im US-Bundesstaat Maine. "Ich brauche eine weiße Weihnacht, sonst ist das für mich kein richtiges Weihnachten", sagt Dempsey. Und was liegt unterm Christbaum? Der Schauspieler hofft auf einen neuen Oldtimer. Er wünscht sich einen "Gran Marino". Das Gefährt feiert in den USA gerade eine kleine Renaissance. Wohl auch, weil Leinwand-Legende Clint Eastwood einen gleichnamigen Film gemacht hat.
Hollywoods It-Paar schlechthin, Angelina Jolie und Brad Pitt, hat scheinbar unterschiedliche Auffassungen von einem gesegneten Weihnachtsfest. Jolie kann mit den Feierlichkeiten nach eigener Aussage "nicht besonders viel anfangen". Ihrem Brad allerdings will sie ein neues Motorrad unter den Christbaum legen. Eine neue Ducati. Eigens aus Italien eingeflogen. Aber auch hier wird gespart. In diesem Jahr ist die Maschine längst nicht so teuer wie noch 2007. Da blätterte Jolie 100.000 Dollar hin. Diesmal sind es "nur" 12.000 Dollar.
Mr. Schnauzbart Pitt (das Bärtchen hat er sich für seinen neuen Film "Inglorious Bastards" stehen lassen) feiert hingegen gern Weihnachten. Was er seiner Angie schenken möchte, behält er für sich. Aber zumindest in der Öffentlichkeit fackelt er gerade eine Liebeserklärung nach der anderen ab. Unlängst gab er in dem Magazin "Rolling Stone" dann doch endlich zu, dass er sich natürlich schon auf dem Set von "Mr. und Mrs. Smith" in Jolie verliebt habe. Bisher gab's da immer ein Dementi. War Pitt zu dem Zeitpunkt doch offiziell noch "glücklich" mit Jennifer Aniston verheiratet.
Die wiederum feiert Weihnachten mit ihrem Hund und Freunden. Das jedenfalls verriet Aniston im stern.de-Interview in Los Angeles. Die Schauspielerin hat sich zu Weihnachten selbst "das schönste Geschenk" gemacht, wie sie verrät. "Ich fühle mich so gut wie schon lange nicht mehr. Ich bin fit, ich bin sehr glücklich, ich bin total zufrieden." Wer sagt denn, dass ein Promi immer nur materielle Dinge braucht, um zufrieden zu sein. Ein junger Liebhaber, in diesem Falle John Mayer, tut's offensichtlich auch. Der dürfte sich dann auch gleich mehrere Hefte der jüngsten "GQ"-Ausgabe gekauft haben. Strahlt ihn doch seine Freundin, nur mit einem gestreiften Schlips bekleidet, vom Titelblatt an. Es gibt aber auch reihenweise Promis, die tatsächlich ganz in Ruhe und ohne Extravaganzen mit Braten und Rosenkohl auf dem Tisch den Heiligen Abend verbringen. Tom Hanks zum Beispiel. Oder Anne Hathaway. Die liebt es, so verriet sie stern.de, am ersten Weihnachtstag den ganzen Tag im Schlafanzug im Haus rumzuturnen. "Es ist herrlich, die Familie ist da, wir spielen und sitzen vorm Kamin." Ein Gefängnisbesuch ist im Hause Hathaway wohl nicht geplant. Sitzt doch ihr Ex-Freund Raffaello Follieri wegen Betruges und Geldwäsche für vier Jahre ein. Weihnachten hinter schwedischen Gardinen, in Hollywood irgendwie auch ein Stückchen Normalität.