Der Begriff der "Cancel Culture" hat es jetzt auch in die Kriegsrhetorik von Wladimir Putin geschafft. Bei einem virtuellen Treffen mit russischen Kulturschaffenden regte sich der Diktator darüber auf, der Westen würde Kunst und Kultur seines Landes "canceln".
Wladimir Putin beklagt "Cancel Culture" des Westens
"Heute versuchen sie, eine ganze tausendjährige Kultur, unser Volk, zu vernichten", sagte er und erwähnte in diesem Zuge "Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling. "Sie [der Westen] haben J.K. Rowling, die Kinderbuchautorin, deren Bücher in der ganzen Welt veröffentlicht werden, gecancelt, weil sie die Anforderungen der Geschlechterrechte nicht erfüllt hat. Sie versuchen, unser Land zu canceln – ich spreche von der fortschreitenden Diskriminierung von allem, was mit Russland zu tun hat", sagte Putin.
Der Hintergrund: Seit einiger Zeit schon wird Rowling für ihre Aussagen über die Genderdebatte kritisiert. Ihr wird Transphobie vorgeworfen, weil sie sich immer wieder gegen die rechtliche Gleichstellung von Transfrauen mit anderen Frauen ausspricht und dabei transfeindliche Rhetorik übernimmt. Wichtig anzumerken ist, dass Rowling zwar kritisiert wird und sich einige Fans von ihr abgewendet haben, ihre Bücher aber weiterhin verkauft und gekauft werden.
J.K Rowling reagiert auf Twitter
Dass sich ausgerechnet Putin auf ihre Seite schlägt, schmeckt der Schriftstellerin nicht. Sie reagierte auf Twitter und fand klare Worte. "Kritik an der westlichen Cancel Culture sollte möglicherweise nicht von denjenigen geäußert werden, die derzeit Zivilisten (...) abschlachten oder ihre Kritiker inhaftieren und vergiften", schrieb sie auf dem Kurznachrichtendienst und verlinkte einen BBC-Bericht über den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny. Dazu setzte Rowling den Hashtag "I Stand With Ukraine".
Quellen: "Reuters" / "Sky News" / Twitter J.K. Rowling
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