Nach den Sanktionen gegen Russlands Diktator Wladimir Putin geht es auch den Oligarchen an den Kragen. Nach und nach werden von westlichen Regierungen Besitztümer beschlagnahmt. Etwas zögerlich geht gerade noch die Regierung von Großbritannien vor. Dort hat einer der bekanntesten Oligarchen mehrere Anwesen: Roman Abramowitsch.
Roman Abramowitsch: Londoner Villa nicht beschlagnahmt
Eines davon steht im Londoner Luxusstadtteil Kensington. Noch ist unklar, was mit der Villa passieren wird. Beschlagnahmt wurde sie bislang noch nicht – zum Unmut mancher Briten. Am Donnerstag brachte dort jemand eine gefälschte blaue Plakette des englischen Kulturerbes an einer Säule des Zaunes an. "Milliardär und Putin-Kumpel", steht dort, außerdem der Name des Oligarchen und der Satz: "Es ist 150 Millionen Pfund wert, aber die Regierung wird es nicht beschlagnahmen." Abramowitsch galt in der Vergangenheit lange Zeit als großer Unterstützer von Wladimir Putin.
Dass die Regierung (noch) keine Sanktionen gegen den aktuellen Besitzer des englischen Fußballvereines FC Chelsea veranlasst hat, ist für viele Briten unverständlich.
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Auch er stand Putin nahe
Am Mittwoch gab Abramowitsch bekannt, dass er den Klub verkaufen wolle. "Das ist für mich wirklich eine sehr schwere Entscheidung, die sehr wehtut", verkündete er in einem emotionalen Statement. Der Erlös des Verkaufes – rund drei Milliarden Pfund sind im Gespräch – solle den Opfern des Krieges zugute kommen.
Laut der britischen Zeitung "The Times" könnte Abramowitschs Fußballklub einer der Gründe sein, wieso noch keine Sanktionen gegen ihn beschlossen wurden. Bislang hatte Abramowitsch betont, er wolle die 1,5 Milliarden Pfund, die er dem Verein geliehen hat, nicht zurückgezahlt bekommen. Ob Sanktionen die Entscheidung beeinflussen würden, ist nicht bekannt.
Abramowitschs Tochter Sofia äußerte sich bereits vor einigen Tagen zum Krieg Russlands gegen die Ukraine. "Die größte und erfolgreichste Lüge des Kremls ist, dass alle Russen hinter Putin stehen", postete sie in ihrer Instagram-Story.
Quellen: "Daily Mail" / "The Times"