Jetzt wird es langsam richtig ungemütlich für den sonst immer lächelnden David Copperfield. In einem Artikel der Tageszeitung "Seattle Times" werden erstmals die Vorwürfe gegen den Magier konkretisiert. Demnach soll Copperfield sein angebliches Opfer nicht nur unter falschen Vorbehalten und mit Geheim-Codes für seine Mitarbeiter hinter die Bühne gelockt haben. Einer der ermittelnden FBI-Beamten hat jetzt der Zeitung unter der Hand berichtet, dass Copperfield eine junge Frau aus Seattle auf einer seiner Privatinseln, die er im Bahamas-Archipel besitzt, tagelang festgehalten, geschlagen und vergewaltigt haben soll. Das sind extrem schwerwiegende Anschuldigungen, die in den USA, so sie denn wirklich bewiesen werden können, mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden können. David Chesnoff, das ist der Anwalt von Copperfield, ging nach der Veröffentlichung am Wochenende sofort in die Offensive: "David Copperfield hat niemals eine Frau geschlagen oder sich ihr aufgedrängt." Und weiter: "Sollte diese Frau das wirklich behaupten, dann erzählt sie nicht die Wahrheit", sagte Chesnoff.
Anwalt: Vorwürfe aus der Luft gegriffen
Der Anwalt will außerdem Untersuchungen anstellen, wer der FBI-Beamte ist, der diese angeblichen Untersuchungsergebnisse an die Medien weitergereicht hat, um eventuelle juristische Schritte einzuleiten. "Es kann nicht angehen, dass hier irgendwelche aus der Luft gegriffene schwere Vorwürfe gegen meinen Mandanten erhoben werden, ohne das mit Fakten belegen zu können." Chesnoff sagte weiter, dass dies nicht das erste Mal sei, dass die Medien eine Falschmeldung aufgegriffen und sofort gedruckt hätten, ohne die Quellen genau zu prüfen. Wurde doch kurz nach Bekanntgabe der Sexvorwürfe gegen den 51-jährigen Zauberer die News verbreitet, das FBI hätte bei einer Hausdurchsuchung zwei Millionen Dollar Bargeld bei Copperfield gefunden. "Diese Nachricht war falsch. Es wurden niemals zwei Millionen Dollar bei meinem Mandanten gefunden", sagte Chesnoff. Fest steht, dass das FBI tatsächlich Copperfields Lagerhalle in Las Vegas vor rund anderthalb Wochen untersucht hat, weil eine junge, noch immer namenlose 21-jährige Frau den Ex-Freund von Claudia Schiffer wegen Vergewaltigung angezeigt hatte. Die "Seattle Times" berichtet von weiteren neuen Details in diesem obskuren Sexskandal. Nach einem Auftritt in Seattle habe Copperfield der jungen Frau dem Bericht zufolge versprochen, ihr bei ihrer anstehenden Model-Karriere zu helfen. Dafür lud er sie auf seine Insel Musha Cay auf den Bahamas ein. Copperfield hat diese Insel für rund 50 Millionen Dollar gekauft. Als das mutmaßliche Opfer dann tatsächlich im Juli nach Musha City reiste, soll keiner von den anderen eingeladenen Gästen vor Ort gewesen sein. Copperfield hatte die Frau demnach ganz allein auf seine Privatinsel, die nur mit dem Privatflugzeug oder dem Boot erreichbar ist, gelockt.
Opfer mit dem Flieger nach Hause geschickt
Was sich dann über die nächsten zwei Tage dort abgespielt hat, hört sich ebenso schrecklich wie merkwürdig an. Coppferield habe, so schreibt die Times, die Frau gezwungen, auf der Insel zu bleiben. Er habe sie geschlagen und vergewaltigt. Dann habe er sie in ein Flugzeug gesetzt und nach Hause geschickt. Vorher soll er der Frau noch gedroht haben, den Vorfall nicht zu erzählen. Bleibt die Frage, ob sich hier eine junge Frau wichtig machen will, um eventuell auf Kosten von Copperfield Karriere zu machen, oder ob David Copperfield tatsächlich ein gefährlicher Sexualverbrecher ist, der hinter Gitter gehört. In den USA wird das Thema derzeit heiß diskutiert. Im Moment noch befindet sich die Mehrheit auf der Seite von Copperfield. Aber das könnte sich schon morgen ändern, wenn das bisher unbekannte angebliche Opfer endlich aus dem Schatten der Anonymität ans Licht der Öffentlichkeit treten würde.