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"Bäreit" zum Abschied
"Das wäre also die Perücke, das ist hier die Perlenkette, es ist der Blazer, es ist die Hose. Es ist die Händehaltung, die Raute, für die sie ja berühmt geworden ist." Was kann das also sonst sein als eine waschechte Merkel-Bärin? Während sich die noch amtierende Regierungschefin zuletzt eher mit anderen Tieren beschäftigte und sich so langsam auf den Rückzug aus dem Kanzleramt vorbereiten kann, startet ihr haariges Pendant gerade durch, so Martin Hermann, Geschäftsführer von Hermann-Spielwaren. "Ja, also die Kunden nehmen es sehr, sehr gut an. Die Edition ist komplett ausverkauft. Wir haben eine lange, lange Warteliste. Wir haben also das in ganz wenigen Tagen, haben wir diese 500 Stück verkauft, und der Kampf um den Bären ist also schon voll entbrannt." Beim Kampf um den Bären mag eventuell auch dessen akustisches Talent eine Rolle spielen. Denn er kann etwas, das bei Angela Merkel so wohl nie beobachtet wurde. Produziert wird das stoische Kanzlerinnen-Double komplett hier vor Ort im bayerischen Coburg. Rund vier Stunden Arbeit stecken in jedem einzelnen Tierchen, vieles ist von Hand gefertigt, das ergibt dann einen stattlichen Stückpreis von 180 Euro. Bereits 2005 gab es eine Version des Angie-Bären, als Clou zum Amtsantritt. Und nun schließt sich der Kreis. "Und da lag natürlich die Idee nahe, jetzt zum Abschied noch mal einen Bären zu machen, um auch ihre Leistungen in den letzten 16 Jahren zu würdigen." Einer scheidenden Kanzlerin würdig ist zudem die bereits bestehende Politiker-Kollektion des umtriebigen Familienunternehmens. Da reiht sich Merkel jetzt ein in die Riege der Has-Been-Bären wie Ex-US-Präsident Barack Obama. Und im Ruhestand ist dann vielleicht auch Zeit, die eigene Amtszeit Revue passieren zu lassen.