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Triple Zero Abercrombie & Fitch führt Kleidergröße XXXXS ein

Kleidergröße 34? Das ist bei Abercrombie & Fitch jetzt nur noch die mittlere aller Konfektionsgrößen. Die umstrittene Modemarke führt Größe 28, also XXXXS ein. Die passt einem sechsjährigen Mädchen.

Na, haben Sie ein wenig abgenommen für den Sommer? Jetzt ein, zwei Kleidergrößen weniger? Das wäre eigentlich ein Grund zur Freude. Doch nun wird die Skala nach unten erweitert.

Size Zero, in Deutschland entsprechend einer Kleidergröße 32, war einmal. Der neueste Trend aus Hollywood ist nun Triple Zero. Das entspricht einer Größe 28, also einer XXXXS. Die führt die umstrittene US-amerikanische Modemarke Abercrombie & Fitch nun ein, wie das britische Magazin "Grazia" berichtet.

Wem das passen soll, fragen Sie sich? Laut Statistischem Bundesamt einem sechs- bis achtjährigen Mädchen mit einem Hüftumfang von 58 Zentimetern. Um Mode für Grundschulkinder geht es Abercrombie & Fitch aber nicht.

In den USA liegen Jeans im neuen XXXXS bereits in den Läden der Marke. Bei der Mode für Damen, versteht sich. Der Chef des Modelabels, Mike Jeffries, hat schließlich bereits im vergangenen Jahr sehr deutlich gemacht, dass dicke Menschen in seinen Läden nichts zu suchen haben.

Deutsche Durchschnittsfrau trägt Größe 42

Im Gespräch mit "Grazia" schätzt der Personal Trainer James Duigan den Selfie-Trend in sozialen Netzwerken unter mageren Frauen als eine der Ursachen für den neuen Trend ein: "Models, Schauspielerinnen und It-Girls posten gerne Fotos, auf denen sie superschlank sind, um Aufmerksamkeit zu erregen", wird er von dem Blatt zitiert.

Die größte erhältliche Konfektionsgröße bei Abercrombie & Fitch ist übrigens 42. Das ist die Größe, die die deutsche Durchschnittsfrau laut dem Statistischen Bundesamt trägt. Mit den neuen Größen ist 34 (XS) nur noch die mittlere aller bei dem Label erhältlichen Konfektionsgrößen.

Kritik von allen Seiten ist da vorprogrammiert. Ärzte warnen in den Medien vor den lebensbedrohlichen Folgen von Magersucht, auch ein Twitter-Gewitter ist bereits im Gange: Es geht um Sexismus, um Werbung für ungesunden Magerwahn und die Signale, die die Modemarke damit sendet, vor allem an junge Frauen und Mädchen.

Jenny Kallenbrunnen

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