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Legendäre Skandalclips Miley, Madonna, Michael Jackson: Die schockierendsten Musikvideos, die NICHT von Rammstein sind

Miley Cyrus
Abrissbirne: Miley Cyrus in ihrem Musikvideo zu "Wrecking Ball" im Jahr 2013
© Picture Alliance
Im Rahmen der Debatte um ihren neuen "Deutschland"-Clip haben wir euch die größten Skandalvideos von Rammstein vorgestellt. Aber die Berliner sind in der Rock- und Pop-Geschichte nicht die einzigen Künstler, die kräftig provoziert haben. Eine Zeitreise.

Seit Tagen diskutiert Deutschland über "Deutschland"das Musikvideo, mit dem Rammstein sich am Donnerstag nach langjähriger Kreativpause laut und deutlich zurückgemeldet haben. Von der Berliner Rockband ist man solche Schockeffekte gewohnt, worüber wir bereits berichtet haben.

Aber in der Musikvideogeschichte sind Till Lindemann und seine Kollegen natürlich nicht die einzigen Künstler, die mit ihren kreativen Clips Kontroversen ausgelöst oder sogar Grenzen überschritten haben. Wir präsentieren euch eine kleine Zeitreise durch die größten Skandale seit der Erfindung von MTV.

Nicht nur Rammstein können provozieren

Die schockierendsten Musikvideos, die NICHT von Rammstein sind:

Childisch Gambino: "This Is America"

Ein Musikvideo als radikale Geschichtsstunde: "This Is America" von Childish Gambino packt die Evolution des US-amerikanischen Rassismus als bitterböse Satire in ein pralles Vier-Minuten-Video, über das 2018 die ganze Welt diskutierte. Auf den ersten Blick ist das Video ein Schlag ins Gesicht des Zuschauers, der zwischen plötzlichen Gewaltausbrüchen und den Grimassen des tanzenden Glover hin und her gerissen wird, bevor er die apokalyptischen Wahnsinnigkeiten, die sich derweil im Hintergrund abspielen, überhaupt wahrnehmen kann. Auf jeden weiteren Blick entpuppt sich "This Is America" als ein meisterhafter visueller Mix aus Zitaten, der auch von eskalierender Waffengewalt erzählt.

Kanye West: "Famous"

Über Jahre war Kanye West zuständig für den Geniestreich der Stunde: den Song oder den Clip, der allen den Mund offen stehen lässt – gerne versehen mit einem politischen oder gesellschaftskritischen Statement, das Diskussionen auslöst. Sein letzter Schocker liegt in Gestalt des "Famous"-Videos, das Kanye mit einem Dutzend Prominenten-Doubles aus Wachs nackt in einem Bett zeigt, nun aber schon einige Zeit zurück.

Miley Cyrus: "Wrecking Ball"

"Wrecking Ball" war Miley Cyrus' Durchbruch als provozierende Pop-Artistin: Mit der Abrissbirne zertrümmerte die damals 20-Jährige im Jahr 2013 die gesammelte Gesangskonkurrenz. Das Video brach binnen 24 Stunden mit 19,3 Millionen Klicks den seinerzeit gültigen Vevo-Rekord – und Miley wurde unter der Regie von Fotokünstler Terry Richardson auf einen Streich zur Ikone, die am Vorschlaghammer leckt.

Christina Aguilera: "Dirrty"

Rund um die Jahrtausendwende gab es unter den populärsten Pop-Sängerinnen – Britney Spears, Jennifer Lopez, Christina Aguilera etc. – einen inoffiziellen Wettbewerb, wie weit sie in ihren Videos wohl gehen dürfen, sprich: Wie nackt sie sich zeigen können, ohne gleich ganz nackt zu sein. Es entwickelte sich ein so offenes wie textilfreies Rennen, bis Christina Aguilera mit "Dirrty" ihre radikale Wandlung zur Xtina vollzog und mit "Dirrty" den definitiven MTV-Meilenstein in Sachen aufgesexter Atmosphäre setzte.

The Prodigy: "Smack My Bitch Up"

Jonas Akerlund inszenierte diesen Ritt durchs Nachtleben der Neunziger so radikal, das zunächst sogar die hartgesottenen Haudegen von The Prodigy kurz zucken mussten, ob sie noch hinter dem Clip stehen können. Taten sie letztendlich doch und so verbindet sich ihr Name bis heute mit einem der besten Musikvideos aller Zeiten, das immer noch gerne zitiert wird – zuletzt in einer Szene des neuen Netflix-Musikfilms "The Dirt" über Mötley Crüe. Hier geht's zum Originalvideo.

Madonna: "Like A Prayer"

"'Like A Prayer' handelt von mir als Katholikin", ließ Madonna seinerzeit die "New York Times" wissen. Also tanzte die Königin des Pop im Clip zum Song durch ein Feld brennender Kreuze. Die Symbolik sorgte in den USA für einen Boykott des Videos, das auch in Deutschland nur nachts gezeigt wurde. Die erotischen Anspielungen im Kurzfilm sorgten überdies dafür, dass Pepsi als Sponsor von Madonnas Welttournee einen Rückzieher machte.

Falco: "Jeanny"

Falcos "Jeanny" löste einen der größten Skandale der deutschsprachigen Popgeschichte aus, ohne jemals eine definitive Interpretation zuzulassen: Wird hier Gewalt oder gar eine Vergewaltigung verherrlicht? Wird die gruselige Geschichte aus der Sicht eines verschmähten Stalkers erzählt? Und gibt Falco im Video einen psychotischen Mörder? Am Ende landet er jedenfalls mit Zwangsjacke in der Gummizelle. Zudem gibt es Anspielungen auf Fritz Lang, Orson Wells und "Psycho". Kurz: Ein Meisterwerk aus Song und Clip, das keiner, der es gehört und gesehen hat, je wieder vergessen wird.

Michael Jackson: "Thriller"

Zurzeit wird diskutiert, ob die Musik von Michael Jackson angesichts der Missbrauchsvorwürfe gegen den 2009 verstorbenen Künstler noch hörbar ist. Zurecht wird dabei gerne angemerkt, dass Jacksons Werk längst größer ist als er selbst – es hat Einfluss auf unzählige Künstler, nicht nur hörbar, sondern auch visuell: Sein "Thriller" definierte seinerzeit das MTV-Zeitalter und zeigte die Möglichkeiten auf, mit Musikvideos als PR-Maßnahme maximalen Schockeffekt zu erzielen.

Sehen Sie hier im Video: "Rammstein-Video provoziert mit Band als KZ-Insassen"

Rammstein-Video provoziert mit Band als KZ-Insassen

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