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Ja, ich will ... aber anders Von Braut zu Braut: fünf Tipps, mit denen du vor deiner Hochzeit nicht zur Bridezilla wirst

Fünf Tipps, wie man vor der Hochzeit nicht zur Bridezilla wird
Die Hochzeit rückt näher und damit häufig auch viel Stress und Panik. Viele Bräute werden dabei zur sogenannten Bridezilla. Mit diesen fünf Tipps bleibt ihr vor der Hochzeit möglichst entspannt:  
1. Verantwortung abgeben  
In der Vorbereitungszeit ist es vor allem wichtig, Hilfe von Freunden und Familie anzunehmen. Verabschiedet euch von dem Gedanken, dass nur ihr selbst die Aufgaben richtig erledigen könnt. Wer mit seinen Helfern genau abspricht, was getan werden kann, wird auch nicht enttäuscht.  
2. Die Trauzeugen  
Behandelt die Trauzeugen nicht wie eure Sklaven. Klar sind eure besten Freunden oder Familienmitglieder als Trauzeugen wichtig für die Vorbereitungen –  doch ihr könnt nicht erwarten, dass diese Tag und Nacht zu eurer Verfügung stehen. Habt außerdem Vertrauen in die Fähigkeiten eurer Liebsten – nicht ohne Grund habt ihr sie zu euren Trauzeugen benannt.  
3. Umgang mit schlechten Nachrichten  
Wenn Dinge schiefgehen, zunächst einmal Gelassenheit walten lassen. So wird eure Vorfreude auf die Hochzeit nicht von schlechten Nachrichten getrübt. Wenn die beste Freundin doch nicht kommen kann oder es die Hochzeitstorte nur noch mit Schokoladengeschmack gibt, dann ist das halt so. Immer im Hinterkopf behalten: Die Hochzeit wird auf jeden Fall trotzdem schön!  
4. Nicht zu viel vergleichen!  
Setzt euch durch den Vergleich mit anderen Hochzeiten nicht zu sehr unter Druck. Treibt euch nicht zu viel auf Hochzeits-Blogs und Influencer-Seiten rum – die dargestellten Hochzeiten sind häufig wenig realistisch. Es gilt: Jede Hochzeit ist individuell und wie langweilig wäre es, wenn alle Feiern gleich sind?  
5. Also entspannt euch!  
Die Hochzeit soll der schönste Tag im Leben sein. Trotzdem achtet keiner der Gäste auf jedes kleinste Detail – waren die Blumen rot oder rosa? Am wichtigsten ist doch, dass ihr einen unvergesslich schönen Tag mit Bomben-Stimmung habt.
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Wenn die eigene Hochzeit immer näher rückt, steigt auch die Anspannung. Da wird eine Kleinigkeit schnell zur Katastrophe – und eine Braut zur Bridezilla. Unsere Autorin heiratet in wenigen Tagen – sie weiß also, wovon sie spricht und hat da ein paar Tipps ... 

NEON-Redakteurin Denise heiratet im Juni – und ist damit in ihrem Freundeskreis eine der ersten. Da gibt es erstmal tausende Fragen, auf die sie eine Antwort sucht. Die wichtigste: Wie will ich eigentlich heiraten? In der NEON-Hochzeitskolumne "Ja, ich will ... aber anders" erzählt sie von der Planung einer Feier gegen das Klischee.

Das Internet ist voll von Geschichten über Bräute (manchmal auch Bräutigame), die kurz vor oder während ihrer Hochzeit vollkommen durchdrehen. Man hört von Paaren, die verlangen, dass alle Gäste ein kleines Vermögen für die Hochzeit ausgeben; oder von Bräuten, die ausrasten, weil eine der Brautjungfern zu charismatisch ist; oder von Hochzeiten, auf denen es einen Dresscode gibt, der vom jeweiligen Gewicht der Gäste abhängt. Ich heirate selbst in wenigen Tagen und hatte schon Monate vorher Angst, zur tobenden Bridezilla zu werden. Ich war noch nie in der Situation, ein Fest für über 100 Leute organisieren zu müssen. Ich habe noch nie in meinem Leben so viel über Hochzeiten gesprochen. Und ich hatte bisher noch nie das Gefühl, dass mein Aussehen so sehr im Mittelpunkt stehen wird wie jetzt. Woher soll ich also wissen, ob in mir nicht auch ein Monster im Brautkleid schlummert?

Unglaubliche Bridezilla-Story auf Facebook

In einer Facebook-Gruppe, in der online die eigene oder fremde Hochzeiten "geshamed" werden, postete eine Userin den Screenshot eines Posts, aus einer anderen Facebook-Gruppe für Mütter. Dort schreibt eine angehende Braut: "Also, meine Freundin, die auf meiner Hochzeit Trauzeugin ist, hat ein Baby bekommen und bis jetzt ihre Babypfunde nicht verloren. Ich weiß, es ist nicht einfach, aber es sind nur noch drei Wochen bis zu meiner Hochzeit und sie sieht immer noch schwanger aus." Aber es geht noch weiter. Die Braut zeigt nicht nur keinerlei Verständnis für die frischgebackene Mutter, sondern kümmert sich lediglich um das Kleid der Trauzeugin. "Sie wird wahrscheinlich nicht in ihr Kleid passen", schreibt sie weiter. "Ich weigere mich, es noch einmal ändern zu lassen. Wir haben es bereits mehrmals ändern lassen und sie sagte, dass sie reinpassen würde." 

In einer Hochzeits-Facebook-Gruppe wurde die dreiste Frage einer Bridezilla geteilt
In einer Hochzeits-Facebook-Gruppe wurde die dreiste Frage einer Bridezilla geteilt
© Screenshot: Facebook

Am Ende des Postings kommt die Braut wegen dieses schweren (!) Vergehens ihrer Freundin zu ihrer eigentlichen Frage an die Facebook-Community: "Wenn sie am Tag der Hochzeit nicht in das Kleid passt, wäre es falsch, sie durch jemand anderen zu ersetzen?" Ja, sie will allen Ernstes ihre Trauzeugin ersetzen, wenn sie nicht in ihr Kleid passt. Denn ein Ersatzkleid duldet die Braut nicht. "Ich will nicht fatshamen, aber komm schon. Meine Hochzeit ist nur ein Tag und ich lasse es mir nicht von ihr und ihren Babypfunden versauen." 

Ich frage mich: Wie kann man auf die Idee kommen, die Trauzeugin und damit wahrscheinlich sehr gute Freundin ersetzen zu wollen wegen eines dummen Kleides? Klar, das hier ist (hoffentlich) ein Extrembeispiel. Aber ich höre von Freundinnen und Freunden immer wieder, was für utopische Ansprüche manche Brautpaare an ihre Trauzeugen oder Gäste haben. Glücklicherweise scheine ich eine recht entspannte Braut zu sein. Ihr glaubt nicht, wie oft ich im Moment die Frage höre: "Und? Bist du schon aufgeregt?" Die meisten wollen darauf anscheinend ein "JAAAA, voll!" hören. Aber irgendwie kommt mir nie mehr als "ein bisschen" über die Lippen. Die Alarmglocken in meinem Kopf scheinen noch im Ruhemodus zu sein. Und das, obwohl die Hochzeit in einer Woche stattfindet. 

Tipps für eine entspanntere Hochzeit

Am Anfang dachte ich noch, bei mir sei vielleicht irgendwas kaputt. Mittlerweile weiß ich: Ich mache wohl eher alles richtig. Denn ein vollkommen gestresstes Brautpaar hat noch keiner Hochzeit gut getan. Wie ich und mein Verlobter diesen Ruhemodus erreicht haben? Hier ein paar Tipps.

Tipp Nr. 1: Gebt Verantwortung ab!

Ihr könnt nicht alles selbst machen und kontrollieren. Wenn Freunde Hilfe anbieten und ihr sie bitter nötig habt, nehmt sie an. Und habt Vertrauen, dass sie ihre Sache so gut wie möglich machen werden. Bei unserer Hochzeit brauchen wir zum Glück nicht viel Hilfe, da vieles von der Location selbst gemacht wird, aber trotzdem lasse ich mir zum Beispiel bei Haare und Make-up von zwei Freundinnen helfen. Vor der Hochzeit werden wir den Look schon einmal probestylen, aber ansonsten vertraue ich einfach darauf, dass die beiden das rocken werden. 

Wenn ihr bei der Hochzeit nicht auf jeden Cent achten müsst, engagiert für gewisse Dinge besser Profis. Wir hatten zum Beispiel erst überlegt, unsere freie Trauung von Freunden organisieren zu lassen. Von denen hat aber noch nie jemand sowas gemacht. Und obwohl sie sich das zugetraut hatten – möchte man jemandem so viel Arbeit zumuten? Wir haben uns letztendlich doch für eine professionelle Traurednerin entschieden. Sie ist Profi – und das ist ein sehr beruhigendes Gefühl.  

Tipps Nr. 2: Trauzeugen sind keine Angestellten!

Das sollte eigentlich kein Tipp, sondern Selbstverständlichkeit sein. Ist es aber bei vielen nicht. Trauzeugen sind Freunde oder Familienmitglieder – und werden nicht für ihre Dienste bezahlt. Wer einen 24/7-Service und eine komplette Hochzeitsplanung erwartet, soll sich gefälligst einen Weddingplanner suchen. Und: Trauzeugen sind auch Gäste. Sie sollen auch ein schönes Fest haben – und nicht ständig unter Strom stehen müssen. Entspannte Trauzeugen sorgen für entspannte Brautpaare. 

Tipps Nr. 3: Nehmt nicht alles persönlich!

Jemand sagt kurz vor der Hochzeit noch ab? Klar, das ist irgendwie blöd – aber das sollte euch nicht aus der Bahn werfen. Vielleicht hat derjenige gute Gründe. Die werden aber ganz sicher nichts damit zu tun haben, dass es eure Hochzeit ist. Niemand sagt eine Hochzeit ab, um das Brautpaar damit zu ärgern. Und wenn doch, dann solltet ihr lieber mal über eure Gästeauswahl nachdenken ... 

Tipp Nr. 4: Entspannt euch mal!

An Details erinnert sich später sowieso keiner mehr. Ob die Blumen farblich perfekt zu den Servietten gepasst haben oder ob die Brautschuhe eine kleine Macke hatten ... das fällt schon auf der Hochzeit niemandem auf. In zehn Jahren (und wahrscheinlich aber schon am nächsten Morgen) bleibt euch und den Gästen sowieso nur die gute Stimmung oder lustige Situationen im Gedächtnis. 

Tipp Nr. 5: Heiraten ist kein Wettbewerb!

Am Anfang der Hochzeitsplanung können Pinterest, Instagram und Co. sehr nützlich sein, um herauszufinden, welchen Stil man mag und welchen nicht. Man kann sich inspirieren lassen und sich Ideen abgucken. Ab dem Zeitpunkt, an dem so gut wie alles steht, solltet ihr um Hochzeits-Accounts und fremde Moodboards allerdings einen großen Bogen machen. Sonst läuft in eurem Kopf ständig der selbe Film ab: Mist, das Brautkleid ist viel schöner. Hilfe, wir haben keine Tischkärtchen! Wäre eine Boho-Chic-Hochzeit doch besser gewesen? Die Antwort ist: NEIN! Ihr werdet niemals DIE perfekte Hochzeit planen können. Irgendein fremder Mensch im Internet wird immer mehr Geld oder bessere Ideen haben.

Und auch mit Hochzeiten von Freunden solltet ihr euch nicht vergleichen. Ja, ich weiß: Das ist fast unmöglich. Wir waren selbst letzte Woche noch auf einer anderen Hochzeit, deren Gästeliste sich sehr mit unserer überschneidet. Klar denkt man da: Könnte es den Gästen hier besser gefallen als bei uns? Aber darum sollte es nicht gehen. Ihr findet Sendungen wie "4 Hochzeiten und eine Traumreise" auch ganz schlimm, weil sich die Bräute gegenseitig schlecht machen und bewerten? Na also!

Jede Woche gibt es eine neue Folge der NEON-Hochzeitskolumne "Ja, ich will ... aber anders". Alle bisherigen Kolumnen findet ihr hier:

Teil 1: "Ich heirate meinen ersten Freund: Warum ich keine Angst habe, etwas zu verpassen"

Teil 2: "Selbst ist die Braut: Darum habe ich gerne auf einen klassischen Heiratsantrag verzichtet"

Teil 3: "Ich hatte eine Verlobung ohne Antrag – brauche ich also überhaupt einen Ring?"

Teil 4: "Ringfoto und kitschige Liebesschwüre? Warum ich meine Verlobung nicht auf Instagram geteilt habe"

Teil 5: "Ist Heiraten eine Umweltsünde? Wie deine Hochzeit ganz einfach nachhaltiger wird"

Teil 6: "Keine Lust auf 08/15-Hochzeit? Bei diesen Einladungen sagt garantiert kein Gast ab"

Teil 7: "Danke, Theresia! Wegen deiner 'Hochzeit' habe ich keine Angst mehr vor meiner eigenen"

Teil 8: "Zwischen Rauchbomben, Eukalyptus und Pokémon: Wie viel Trend verträgt eine Hochzeit?"

Ja, ich will ... aber anders: Von Braut zu Braut: fünf Tipps, mit denen du vor deiner Hochzeit nicht zur Bridezilla wirst

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