Ein Toter bei Explosion von Tesla Cybertruck vor Trump-Hotel in Las Vegas

Trump Hotel in Las Vegas
Trump Hotel in Las Vegas
© AFP
Bei der Explosion eines Tesla Cybertruck vor einem Hotel des künftigen US-Präsidenten Donald Trump in Las Vegas ist ein Mensch getötet worden. Sieben weitere Menschen seien leicht verletzt worden, teilte die Polizei der Casino-Metropole im US-Bundesstaat Nevada am Mittwoch (Ortszeit) mit. Die US-Bundespolizei FBI sprach von einem "isolierten Vorfall". Es werde derzeit untersucht, ob es sich um eine "Terrortat" gehandelt haben könnte. Chef des Elektroautobauers Tesla ist der Milliardär Elon Musk, den Trump zu seinem Sonderberater gemacht hat.

Ein Cybertruck ist ein drei Tonnen schweres futuristisches Fahrzeug, das in Europa nicht zugelassen ist. Das Fahrzeug sei vor den gläsernen Eingang des Trump International Hotels vorgefahren, als sich eine "große Explosion" ereignet habe, sagte der Sheriff von Las Vegas, Kevin McMahill. Ein Mensch in dem Fahrzeug sei getötet worden. 

Das Fahrzeug war demnach mit großen Feuerwerkskörpern und Benzinkanistern beladen gewesen. Die spezielle Form des Cybertruck habe es "ermöglicht, den Schaden einzudämmen", sagte McMahill. Die Detonationswelle sei nach oben gestiegen. Auf dem Video des Vorfalls sei zu sehen, dass durch die Explosion nicht einmal die Glastüren des Hotels zu Bruch gegangen seien.

Auf Video-Aufnahmen war zu sehen, wie das vor dem Hoteleingang stehende Vehikel - eine Art Pickup - in Flammen aufging, woran sich kleinere Explosionen wie bei einem Feuerwerk anschlossen. Dichter Rauch stieg über dem Fahrzeug auf. Das Hotel wurde laut McMahill evakuiert. Der scheidende US-Präsident Joe Biden wurde über den Vorfall in Las Vegas informiert, wie das Weiße Haus mitteilte. Er habe angeordnet, falls nötig Hilfen der Bundesbehörden bereit zu stellen.

Biden sagte in einer kurzen Rede in seiner Residenz in Camp David nahe Washington, es werde auch untersucht, "ob es irgendeine mögliche Verbindung mit dem Angriff in New Orleans gibt", wo ein Autofahrer in der Silvesternacht 15 Menschen getötet hatte. Bislang gebe es aber keine entsprechenden Hinweise.

"Wir denken, dass es ein isolierter Vorfall ist", erklärte Jeremy Schwartz vom FBI. Bei den Ermittlungen der Terrorismus-Task-Force des FBI geht es ihm zufolge um zwei Hauptziele - die Identität des an dem Vorfall Beteiligten zu bestätigen und festzustellen, "ob dies eine Terrortat war oder nicht". Sheriff McMahill sagte, bislang gebe es keine Hinweise auf Verbindungen zu Dschihadisten wie bei dem Anschlag in New Orleans. "Es gab keine sichtbare IS-Flagge, wie es in New Orleans der Fall war."

Mit Blick auf den Chef des Elektroautobauers Tesla, den Trump zu seinem Sonderberater gemacht hat, fügte er jedoch hinzu: "Es ist ein Tesla-Truck, und wir wissen, dass Elon Musk mit dem designierten Präsidenten Trump zusammenarbeitet, und es ist der Trump-Tower." Es gebe also "offensichtlich Dinge, über die man sich Sorgen machen muss, und das ist etwas, das wir uns weiterhin ansehen", sagte McMahill.

Musk schrieb in seinem Onlinedienst X, die Explosion sei "durch einen sehr großen Feuerwerkskörper und/oder eine Bombe auf der Ladefläche des gemieteten Cybertrucks" verursacht worden. Sie habe "nichts mit dem Fahrzeug selbst zu tun" gehabt. Dessen "Telemetriegeräte" seien zum Zeitpunkt der Explosion ausnahmslos "positiv" gewesen. Mit "Telemetrie" wird die automatische Messung und drahtlose Übertragung von Daten bezeichnet. In einer ersten Reaktion auf die Explosion hatte Musk geschrieben: "So etwas haben wir noch nie gesehen."

Nach Angaben der Polizei wurde der Truck über das Carsharing-Unternehmen Turo gemietet - dieselbe App, über die auch das Fahrzeug bei dem Anschlag in New Orleans gemietet wurde. Laut Sheriff McMahill ist dies ein "Zufall, den wir weiter untersuchen müssen". Ein Sprecher der beliebten App erklärte, dass das Unternehmen mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeite. Es habe aber keiner der Mieter "einen kriminellen Hintergrund gehabt, der ihn als Sicherheitsrisiko ausgewiesen hätte".

Musk hatte den Rechtspopulisten Trump im Wahlkampf mit mehr als 270 Millionen Dollar (260,8 Millionen Euro) unterstützt und wurde von diesem zum Sonderberater ernannt, um für eine drastische Reduzierung der Kosten im Regierungsapparat und einen deutlichen Abbau beim Personal zu sorgen. Am 20. Januar tritt Trump seine zweite Amtszeit als US-Präsident an.

Der Explosion in Las Vegas war eine folgenschwere Auto-Attacke in New Orleans vorausgegangen, bei der in der Silvesternacht mindestens 15 Menschen getötet worden waren. Im gemieteten Pick-up des mutmaßlichen Täters fanden die Ermittler eine Flagge der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). US-Präsident Joe Biden verwies zudem auf Videos des von der Polizei erschossenen Attentäters mit IS-Bezügen. 

AFP