"Diese historische Einigung übertrifft jede andere bekannte Urheberrechts-Entschädigung", sagte der Anwalt der Kläger, Justin Nelson, der Nachrichtenagentur AFP. "Es ist die erste dieser Art im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz."
Den Gerichtsunterlagen zufolge sind durch den Vergleich rund 500.000 Bücher abgedeckt, was rund 3000 Dollar pro Buch entspricht - das Vierfache des gesetzlichen Mindestschadenersatzes nach US-Urheberrecht. Demnach muss Anthropic die raubkopierten Dokumente und sämtliche Kopien vernichten, behält aber die Rechte für legal erworbene und eingescannte Bücher.
"Diese Einigung sendet eine starke Botschaft an die KI-Industrie, dass es schwerwiegende Konsequenzen hat, wenn sie die Werke von Autoren raubkopiert, um ihre KI zu trainieren, und damit diejenigen beraubt, die es sich am wenigsten leisten können", erklärte Mary Rasenberger, Chefin des Schriftstellerverbandes Authors Guild.
Die gütliche Einigung muss noch von einem Gericht genehmigt werden. Anthropic kann durch den Vergleich einen Prozess verhindern, der Anfang Dezember beginnen sollte. Er hätte deutlich höhere Entschädigungszahlungen zur Folge haben können.
Das Unternehmen Anthropic mit Sitz in San Francisco hatte diese Woche mitgeteilt, 13 Milliarden Dollar in einer Finanzierungsrunde eingenommen zu haben, wodurch das KI-Startup mit 183 Milliarden Dollar bewertet wird. Es gehört mit OpenAI zu den führenden Entwicklern von Anwendungen generativer Künstlicher Intelligenz (KI). Diese stehen wegen ihrer Trainingspraktiken zunehmend unter rechtlichem Druck.