Kiribati besitzt Rechte für die Exploration von Tiefseebergbau in einem 75.000 Quadratkilometer großen Gebiet im Pazifik, ein Teil der sogenannten Clarion-Clipperton-Zone. Peking umwirbt verstärkt Inselstaaten, die dort über lukrative Kobalt-, Nickel- und Kupfervorkommen am Meeresboden verfügen und schloss kürzlich ein entsprechendes Kooperationsabkommen mit den Cook-Inseln. Der Inselstaat Nauru hat weiterhin ein Abkommen mit TMC, das Unternehmen will in dessen Wirtschaftszone in absehbarer Zeit mit der Förderung beginnen.
Das Thema wird derzeit bei einem Treffen des Rates der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) in Kingston in Jamaika verhandelt. Die ISA arbeitet seit zehn Jahren an einem Regelwerk für den Tiefseebergbau in internationalen Gewässern. Es geht etwa um Manganknollen, kobalthaltige Krusten und sogenannte polymetallische Sulfide - vor dem Hintergrund einer Technologiebranche, die immer mehr dieser Rohstoffe benötigt.
Kiribati, Nauru und die Cook-Inseln gehören zu den Befürwortern einer internationalen Öffnung für den Tiefseebergbau. Andere Länder in der Region sind jedoch skeptischer. Palau, Fidschi und Samoa drängen darauf, dass zunächst noch offenen Umweltfragen geklärt werden.
Wissenschaftler und Umweltgruppen befürchten, dass der Abbau dieser polymetallischen Knollen unberührte Unterwasser-Ökosysteme dauerhaft zerstören könnte. Neben Umweltschützern fordern auch immer mehr Länder ein Moratorium für den Tiefseebergbau.