Der größte Teil der Pilgerfahrt, der die letzte Pilgerreise des Propheten Mohammed vor 1400 Jahren nachempfinden soll, findet unter freiem Himmel statt. Im vergangenen Jahr waren 1301 Menschen bei Temperaturen von über 51 Grad während der Hadsch gestorben.
"Ich bin früh angekommen, um der Sonne zu entgehen und werde später in meinem Zelt beten", sagte der 54-jährige syrische Pilger Adel Ismail der Nachrichtenagentur AFP.
Bei Temperaturen von bis zu 42 Grad teilten die Behörden entlang des Pilgerwegs Kühlakkus aus und schickten Menschen davon, die sich zu lange unter der prallen Sonne auf dem Arafat aufhielten. Trotz Hitze zeigten sich zahlreiche Pilger tief berührt: "Das ist mein großer Traum, den ich schon fast aufgegeben hatte", sagte die etwa 50-jährige Iman Abdel Khaleq unter Freudentränen am Fuße des Berges gegenüber AFP.
Die saudiarabischen Behörden wollten verhindern, dass es in diesem Jahr zu einer ähnlichen Katastrophe kommt wie 2024. Tausende Sanitäter sind im Einsatz, hunderte Wassersprüher wurden aufgestellt, zahlreiche schattenspendende Bereiche sind eingerichtet. Künstliche Intelligenz soll bei der Überwachung und Steuerung der Menschenmassen helfen.
Das fünftägige Großereignis wurde am Mittwoch in der saudiarabischen Stadt Mekka eingeläutet und gehört zu den fünf Säulen des Islam. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, ist angehalten, mindestens einmal im Leben an der Pilgerfahrt teilzunehmen.
Dabei schreiten die Gläubigen um die Kaaba, ein würfelförmiges Gebäude im Zentrum der Großen Moschee in Mekka. Danach verbringen die Pilger die Nacht in Mina nahe Mekka, bevor sie als Höhepunkt den Berg Arafat besteigen. Nach dem Aufstieg fahren die Pilger dann nach Musdalifa, wo sie Kieselsteine sammeln, um am Sonntag in Mina das symbolische Ritual der "Steinigung des Teufels" vorzunehmen.