Nach dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad am Sonntag hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu die Armee seines Landes angewiesen, in die Pufferzone auf den Golanhöhen einzurücken und die Kontrolle über dieses Gebiet sowie "angrenzende strategische Positionen" zu übernehmen.
Israel werde es "keiner feindlichen Kraft erlauben, sich an unserer Grenze festzusetzen", begründete Netanjahu dieses Vorgehen. Das seit Jahrzehnten geltende Abkommen mit Syrien über die Pufferzone erklärte er für beendet.
Israel hatte 1967 im Verlauf des Sechstage-Krieges den Großteil der syrischen Golanhöhen besetzt und die Gebiete später annektiert. 1974 richtete die UNO eine Pufferzone zwischen dem israelisch annektierten und dem syrischen Teil der Golanhöhen ein. Dort sind UN-Blauhelme stationiert.
Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, sagte in Washington, dies sei "eine vorübergehende Maßnahme", die Israel ergriffen habe, weil sich das syrische Militär aus diesem Gebiet zurückgezogen habe. "Wir wollen, dass das Abkommen vollständig eingehalten wird, und wir werden darauf achten, dass Israel das tut", sagte Miller.