Mehr als 40 Prozent der 2025 hingerichteten Menschen wurden nach UN-Angaben wegen Drogendelikten verurteilt. Andere seien mit vagen Vorwürfen wie "Feindschaft gegen Gott" oder "Korruption auf Erden" angeklagt worden, was von den iranischen Behörden "häufig genutzt wird, um Dissidenten zum Schweigen zu bringen", erklärte Türk.
Berichte, wonach mindestens 48 Menschen derzeit in Todeszellen sitzen und zwölf unmittelbar von einer Hinrichtung bedroht seien, bezeichnete Türk als "alarmierend". Angehörige von Minderheiten seien zudem besonders häufig von der Todesstrafe betroffen.
Teheran verteidigte die Hinrichtungen. Nach iranischem Recht sei die Todesstrafe "für schwerste Verbrechen anerkannt", erklärte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmail Bakaei, am Montag. Teheran bemühe sich jedoch, die Anwendung auf "nur die schwersten Verbrechen zu beschränken".
Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen hatte die Zahl der Hinrichtungen im Iran infolge des zwölftägigen Kriegs gegen Israel wieder deutlich zugenommen. Nur in China werden demnach mehr Todesurteile vollstreckt.