60 Jahre Amnesty International: Was wären Menschenrechte wert, wenn niemand sie vertritt?
MenschenrechtsorganisationZum runden Geburtstag: Das hat Amnesty International in 60 Jahren erreicht
Die Gründung
"Wenn eine einzelne Person protestiert, bewirkt das nur wenig, aber wenn es viele Leute gleichzeitig tun würden, könnte es einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen" Dieser Gedanke war es, der den britischen Anwalt Peter Berenson vor rund sechs Jahrzehnten dazu veranlasste, mit Briefen für die Freilassung von unrechtmäßig Inhaftierten zu protestieren. Am 28. Mai 1961 entstand aus dieser Idee Amnesty International.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International feiert 2021 ihr 60-jähriges Bestehen. Am 28. Mai 1961 wurde die NGO von dem britischen Anwalt Peter Benenson ins Leben gerufen. Wir haben sechs Dekaden in Bildern zusammengefasst.
"Wenn eine einzelne Person protestiert, bewirkt das nur wenig, aber wenn es viele Leute gleichzeitig tun würden, könnte es einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen." Dieser Gedanke des britischen Anwalts Peter Benenson markierte 1961 die Geburtsstunde der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Bis heute zählt die NGO mehr als zehn Millionen Unterstützer:innen in rund 150 Ländern und ist damit die größte Menschenrechtsorganisation der Welt.
Briefe für Freilassungen
Welchen Einfluss Amnesty International auch heute noch auf Politik und Gesellschaft hat, zeigen die jüngsten Erfolge der Organisation. Im März 2020 wurde die Journalistin Andrea Sahouri auf einer "Black Lives Matter"-Demonstration in den USA von Polizisten mit Pfefferspray besprüht und gewaltsam in Gewahrsam genommen. Amnesty International forderte mit einer Briefaktion die Freilassung der Reporterin. Ein Jahr später, am 10. März 2021, wurde Sahouri von einem Gericht freigesprochen.
Die saudi-arabische Frauenrechtlerin Loujain al-Hathloul wurde 2021 nach mehr als 1000 Tagen Gefängnis aus der Haft entlassen – auch aufgrund von öffentlichem Druck. Unterstützer:innen von Amnesty hatten über Jahre mit Brief- und E-Mail-Aktionen ihre Freilassung gefordert.
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Der Kampf für die Freilassung unrechtmäßig Inhaftierter ist eine zentrale Säule in der Arbeit von Amnesty International. Seit sechs Jahrzehnten setzt sich die Organisation weltweit für die Herstellung von Öffentlichkeit bei Verletzungen der Menschenrechte ein. Basis ihrer Arbeit und ihres Handelns ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948.
Klimawandel, Rassismus und Corona-Pandemie
Im Jahr 2021 dominieren die Themen Klimawandel, Corona-Pandemie und der Kampf gegen Rassismus die Arbeit der Menschenrechtsorganisation. Im aktuellen Amnesty-Report zeichnet die Generalsekretärin Agnés Callamard ein düsteres Bild der weltweiten Menschenrechtslage. Die Weltgemeinschaft stehe vor noch nie dagewesenen globalen Herausforderungen. Eine starke zivilgesellschaftliche Stimme wird damit wichtiger als je zuvor.