Der Hubschrauber vom Typ Messerschmitt-Bölkow-Blohm BO-105 sei am Donnerstag bei Travnik, 100 Kilometer nordwestlich von Sarajevo, abgestürzt, bestätigte der Befehlshaber der European Union Force (EUFOR) in Sarajevo. Die beiden spanischen Piloten und die beiden mitfliegenden Bundeswehrsoldaten hätten den Absturz nicht überlebt.
Der Absturz nahe der Stadt Banja Luka sei von einem zweiten Hubschrauber beobachtet worden, erklärte die EUFOR. Die Rettungsarbeiten in der unwegsamen Bergregion hätten sich extrem schwierig gestaltet, da in der Gegend noch aus der zeit des Bosnien-Krieg vermint ist. An den Rettungsarbeiten beteiligten sich zwei EUFOR-Hubschrauber und rund 50 Soldaten. Experten des spanischen Verteidigungsministeriums sollten zur Aufklärung der Unglücksursache nach Bosnien geschickt werden.
Die beiden Soldaten kommen aus Zweibrücken
Die beiden toten Bundeswehrsoldaten gehörten nach Angaben von Verteidigungsminister Franz Josef Jung der Saarland-Brigade Zweibrücken (Rheinland-Pfalz) an. Dort befindet sich das Fallschirmjägerbataillon 263. Bei den spanischen Piloten handelte es sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Madrid um einen Feldwebel und einen Oberstleutnant. Jung sagte, das Unglück zeige, "mit welchem Risiko der Einsatz für Frieden und Stabilität und damit unserer Sicherheit verbunden ist". Ähnlich äußerte sich auch der Wehrbeauftragte des Bundestags, Reinhold Robbe. EU-Chefdiplomat Javier Solana sprach Bundeskanzlerin Angela Merkel und Spaniens Regierungschef José Luis Zapatero am Rande des EU-Gipfels persönlich sein Bedauern aus. Die Soldaten der EU- Friedenstruppe leisteten "einen herausragenden Beitrag" zu Sicherheit und Stabilität".
Die Bundeswehr ist derzeit mit 130 Soldaten, Spanien mit 370 Mann an der EUFOR-Friedenstruppe in Bosnien und Herzegowina beteiligt. Mit den beiden am Donnerstag Getöteten sind im Einsatz in Bosnien- Herzegowina nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums bisher 19 Bundeswehrsoldaten ums Leben gekommen.