Busunglück Trauerfeier für die getöteten Bus-Touristen

Tiefe Trauer im ungarischen Siófok am Plattensee: Die 42 Angehörigen der Opfer des verheerenden Busunglücks haben am Sonntag in der Heiligkreuz-Kirche direkt an der Unglücksstelle in einem ökumenischen Gottesdienst der Toten gedacht.

Tiefe Trauer im ungarischen Siófok am Plattensee: Die 42 Angehörigen der Opfer des verheerenden Busunglücks haben am Sonntag in der Heiligkreuz-Kirche direkt an der Unglücksstelle in einem ökumenischen Gottesdienst der Toten gedacht. An der Trauerfeier nahmen auch Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD), die Innenminister aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen, Klaus Buß (SPD) und Uwe Schünemann (CDU) sowie Ungarns Verkehrsminister Istvan Csillag und Innenministerin Monika Lamperth teil. Bei dem Unglück war am vergangenen Donnerstag ein deutscher Touristenbus an einem unbeschrankten Bahnübergang von einem Zug zerfetzt worden. Dabei starben 32 deutsche Urlauber aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie der 46 Jahre alte Busfahrer aus Nordrhein-Westfalen.

Besser Sicherung der Bahnübergänge gefordert

Stolpe und Csillag sprachen ihr Beileid und ihre Anteilnahme aus und verlangten, mehr zu tun, um derartige Unfälle zu vermeiden. Stolpe versprach nach der Trauerfeier vor Journalisten, sich für eine bessere Sicherung von Bahnübergängen auf europäischer Ebene einzusetzen. Er dankte in seiner Trauerrede allen Helfern und Behörden ebenso wie der ungarischen Regierung für ihre Hilfe im Umgang mit den Opfern und den Hinterbliebenen. Der Minister sprach sich auch dafür aus, in der Schuldfrage am Unfall keine zu schnellen Urteile zu fällen, sondern das Ergebnis der noch laufenden polizeilichen Untersuchung abzuwarten.

"Es tut uns weh, dass wir unsere Gäste nicht beschützen konnten."

Auch der Bürgermeister von Siófok, Arpad Balazs, sprach zu den sichtlich betroffenen Angehörigen der Opfer. "Es tut uns weh, dass wir unsere Gäste nicht beschützen konnten." Den ökumenischen Gottesdienst zelebrierten Pastor Andreas Wellmer von der deutschen evangelischen Gemeinde in Budapest und sein katholischer Kollege Willi Klinkhammer.

Nach der Trauerfeier sollten die Angehörigen noch am Sonntag nach Deutschland zurückkehren. "Viele mussten bei der Identifizierung der verstümmelten Opfer helfen", sagte ein Polizeisprecher. Ihre Reiseroute werde nicht veröffentlicht.

DPA

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