Guten Morgen,
wir wissen mittlerweile, dass Donald Trump viel erzählt, wenn der Tag lang ist. Ich glaube aber auch: Wir müssen ernst nehmen, was er sagt. Denn immerhin hat er schon einige, erst einmal etwas verrückt klingende Projekte umgesetzt. Genau hinhören lohnt sich also.
Deswegen fand ich bemerkenswert, wie er seine Rhetorik mit Blick auf seinen "First Buddy" Elon Musk verändert hat: Bisher hatte es aus dem Weißen Haus geheißen, Musk kümmere sich schon selbst darum, dass es keine Interessenkonflikte gebe – zwischen seinen vielen Unternehmen und seiner Rolle als Kostensenker in der Regierung.
Jetzt heißt es plötzlich: Das Aufpassen wird Chefsache! Trump achte nun persönlich darauf, dass Musk seine Position nicht missbraucht. Ich frage mich: Fängt diese Zweckbeziehung just am Valentinstag zu bröckeln an?
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Einen schönen Tag wünscht Ihnen
Daniel Sippel
Macht Elon Musk, was er will?
Musk traf mit dem indischen Premierminister Narendra Modi in Washington zusammen. Trump sagte auf Journalistenfragen, er wisse nicht, ob Musk Modi als Vertreter der US-Regierung oder als Unternehmer getroffen habe. "Ich nehme an, er will Geschäfte in Indien machen", sagte der US-Präsident.
Zuletzt hatte die Erwähnung eines 400 Millionen Dollar (380 Mio. Euro) schweren Auftrags für Tesla in der Einkaufsprognose des US-Außenministeriums für Aufregung gesorgt. Die Tesla-Erwähnung, die zuerst das Blog "Drop Site News" entdeckt hatte, sorgte für Aufsehen angesichts von Musks Aufgabe in der Regierung. Tesla verbuchte im vergangenen Jahr den ersten Absatzrückgang seit mehr als einem Jahrzehnt. Große Regierungsaufträge kämen damit sehr gelegen.
Das Außenministerium erklärte, der Eintrag in der Ausgabenplanung gehe noch auf eine Anweisung der Regierung von Trumps Vorgänger Joe Biden zurück, die Bereitschaft der Branche zu Lieferungen gepanzerter Fahrzeuge für das Außenamt auszuloten. Nur ein Hersteller habe darauf reagiert, hieß es als offensichtliche Erklärung dafür, wie der Name Tesla im Dezember in die Einkaufsprognose kam. Dem Dokument zufolge plant das Außenministerium unter anderem auch, für 40 Millionen Dollar gepanzerte Fahrzeuge von BMW zu kaufen.
Alice Weidel wird im Fernsehen pampig
Eigentlich war die Frage gar nicht kompliziert. "Was haben Sie für eine Antwort für die Zukunft der Altenpflege in Deutschland?", will ein Zuschauer in der ZDF-Sendung "Klartext" von Alice Weidel wissen. "Das habe ich Ihnen gerade schon gesagt", ist die Antwort der AfD-Kanzlerkandidatin. Sie habe den Eindruck, der Herr habe ihr nicht zugehört und das Wahlprogramm nicht gelesen. Und dass er die Frage auswendig gelernt habe. Im Publikum pfeift jemand, dann setzt Gelächter ein. Es ist wohl ein ungläubiges Lachen über den Ton der Politikerin.
Mein Kollege Erwin Hitzler hat sich den Rest der Sendung angeschaut und andere amüsante Situationen für Sie aufgeschrieben.
Kajakfahrer in Walmaul
Erinnern Sie sich noch an den Religionsunterricht? Da gibt es diese Bibelgeschichte von Jona. Er wird erst von einem großen Fisch verschlungen, dann betet er, während er drei Tage im Fisch lebt und wird schließlich – Gott sei Dank – wieder freigelassen. Hätte Jona ein Kajak dabei gehabt, hätte der Fisch ihn eventuell schneller wieder ausgespuckt. Zumindest ist das die Erfahrung von Adrián Simancas:
Was heute sonst noch wichtig wird
- Gut eine Woche vor der Bundestagswahl hat die Klimabewegung Fridays for Future heute zu einer Protestwelle aufgerufen. Bundesweit soll nach Angaben der Organisation bei dem "Klimastreik" in mehr als 150 Städten für Klimaschutz und Demokratie sowie gegen einen Rechtsruck demonstriert werden. Es kann daher vielerorts zu Verkehrsbehinderungen in den Innenstädten kommen. In Berlin startet die Demonstration um 12 Uhr am Brandenburger Tor.
- Barbara Schöneberger moderiert am Abend den ESC-Vorentscheid mit Stefan Raab unter dem Titel "Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?". Die ARD hat sich dafür in diesem Jahr mit RTL, zu dem auch der stern gehört, und Stefan Raab zusammengetan. Daher teilen sich die Sender die insgesamt vier Live-Shows auf: heute und morgen Abend, am 22. Februar und am 1. März.
Mit Material der Agenturen.