Blutbad in Charleston Polizei veröffentlicht Video von Roofs Festnahme

Er wirkt ruhig und gefasst - dabei soll Dylann Roof gerade neun Menschen getötet haben. Ein Polizevideo zeigt die Festnahme des mutmaßlichen Todesschützen.

Der mutmaßliche Todesschütze des Kirchenmassakers von Charleston in South Carolina hat bei seiner Festnahme keinen Widerstand geleistet. Das geht aus einem Polizeivideo hervor, das die Polizei in North Carolina veröffentlicht hat. Auf der Aufnahme ist zu sehen, wie Beamte den 21-jährigen Dylann Roof bei einer Verkehrskontrolle anhalten - rund 300 Kilometer vom Tatort entfernt. Anschließend nähern sich drei Polizisten dem Wagen des jungen Mannes, der neun Menschen erschossen haben soll.

Roof, der ein weißes T-Shirt und eine schwarze Hose trägt, steigt aus dem Auto und wird von einem Polizisten untersucht. Der junge Mann stützt dabei seine Hände mit gesenktem Kopf auf das Autodach. Schließlich erscheint ein fünfter Beamter und legt dem Verdächtigen Handschellen an. Den Bildern zufolge verhielt  sich Roof während seiner Festnahme ruhig.

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Roof soll während einer Bibelstunde in einer Methodistenkirche in Charleston vergangene Woche neun Afroamerikaner erschossen haben. Die Tat war offenbar rassistisch motiviert. Danach floh er mit dem Auto nach North Carolina, wo er festgenommen wurde. Medienberichten zufolge gestand er die Tat, bei einer ersten Anhörung am Freitag wurde ihm neunfacher Mord vorgeworfen. Bei einer Verurteilung droht Roof die Todesstrafe.

Clinton sagt "rassistischem Terrorismus" den Kampf an

Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton bezeichnete die Tat als "rassistischen Terrorismus". "Ich weiß, es ist verlockend, eine solche Tragödie als Einzelfall abzutun, zu glauben, das im heutigen Amerika Fanatismus weitgehend hinter uns liegt", sagte Clinton in einer vor allem von Afroamerikanern besuchten Kirche in Florissant im US-Bundesstaat Missouri. "Aber trotz all unserer Bemühungen und unserer stärksten Hoffnungen ist Amerikas Kampf in Rassenfragen lange noch nicht beendet." Clinton unterstützte zudem den Vorstoß der Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley, und anderen, die Flagge der Konföderierten vor dem Parlaments- und Regierungssitz ihres Bundesstaates abhängen zu lassen.

Umstrittene Konföderiertenflagge

Die Flagge "sollte dort nicht wehen - sie sollte nirgendwo wehen", sagte Clinton. Sie begrüße die Entscheidung der großen Einzelhändler Walmart, Sears, Amazon und Ebay, Produkte mit der Flagge aus ihrem Sortiment zu nehmen.

Die Flagge der Konföderierten, ein mit weißen Sternen besetztes blaues Andreaskreuz auf rotem Grund, ist auch heute noch an vielen Orten im Süden der Vereinigten Staaten gegenwärtig. Das Banner gilt einigen Bewohnern der Südstaaten als Symbol ihrer Geschichte. Allerdings vereinnahmten auch rassistische und gewaltbereite Organisationen wie der Ku Klux Klan die Flagge, die vor allem bei Afroamerikanern Erinnerungen an ihre Diskriminierung weckt.

DPA
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