Zwei Kilometer schwimmen, 80 Kilometer radfahren und 18 Kilometer laufen – der 100-Kilometer-Triathlon auf Ibiza ist nicht ohne. Die britische Ausdauerathletin Emma Pallant-Browne belegt bei dem Rennen nicht nur den vierten Platz, sondern hat auch währenddessen ihre Periode.
Das wird auf einem Bild deutlich, welches die 34-Jährige auf Instagram postet. Darauf ist Pallant-Browne beim Laufen über die Baleareninsel zu sehen – in einem hellen rosa-blauen Badeanzug mit einem Blutfleck zwischen den Beinen. Für ihren Mut, gerade dieses Foto zu posten, wird sie im Netz gefeiert.
"Die Idee, es zu bearbeiten, bedeutet, dass etwas damit nicht stimmt"
"Die Menge von Nachrichten, die ich sowohl von Männern als auch von Frauen über die unglamouröse Realität des Rennens während der Periode erhalten habe (ich werde es noch einmal mit Menstruationstassen versuchen), macht mich demütig", schreibt Pallant-Browne zu dem Foto. "Das ist echter Frauensport und je mehr Barrieren wir durchbrechen können, desto besser."
Tödlicher Aberglaube: Warum Frauen ins Menstruations-Exil geschickt werden
Ranga Hoshi (42, rechts) teilt ihre Unterkunft mit Minu, 14. Dem Fotografen erzählte sie: "Beim ersten Mal bekam ich Fieber. Ich fühlte mich sehr unwohl. Manchmal bekomme ich Essen, manchmal muss ich hungern. Männer verstehen nicht, was eine Menstruation ist. Wie auch? Mit ihren Körpern passiert das nicht." Abgeschnitten von jeder medizinischen Versorgung müssen die Frauen warten. Von ihren Mitmenschen werden sie gemieden.
Weiter schreibt sie: "Auf vielen Fotos ist nichts zu sehen. An den Verpflegungsstationen hilft es, sich mit Wasser zu übergießen, und wenn nicht, erhält man am Ende ein Foto wie dieses, aber die Idee, es zu bearbeiten, bedeutet, dass etwas damit nicht stimmt."
Triathletin entschied sich bewusst für hellen Badeanzug
Fast 85.000 Nutzer:innen haben den Post der Sportlerin bereits geliket. Viele kommentieren den Beitrag und feiern sie. "Du hast an einem Tag ein Wettrennen absolviert, an dem ich mich im Bett zusammengerollt hätte und Schokolade gegessen hätte! Einfach unglaublich, was für eine starke Frau du bist. Und die perfekte Antwort auf die Kommentatoren, die offensichtlich kein Verständnis für die weibliche Physiologie haben", schreibt eine Userin. Eine andere kommentiert: "Vielen Dank, dass du das teilst und normalisierst, womit die meisten von uns alle 24-28 Tage zu tun haben!"

Warum sie sich trotz ihrer Menstruationsblutung für einen hellen Badeanzug, bei dem Flecken eher zu sehen sind als bei einem dunklen, entschieden hat, erklärt die Triathletin auch in dem Post. "Ich bin im Badeanzug gefahren, weil ich bei heißen Rennen überhitze und ohnmächtig werde. Während meiner Periode ist meine Körpertemperatur auch höher. Ich habe einen Ganzkörperanzug für die kühleren Rennen in dunklen Farben, aber wir haben mit den hellen Farben experimentiert, um einen kühlenden Effekt zu erzielen."