Ludwigshafen Zwei Tote nach Explosion bei BASF - Video zeigt gigantische Feuersäule

Auf dem Gelände des Chemieriesen BASF in Ludwigshafen ist es zu einer gewaltigen Explosion gekommen. Mindestens zwei Menschen sind dabei getötet worden, zwei Arbeiter werden derzeit noch vermisst. Zuvor gab es bereits in einem anderen Werk einen Unfall.

Bei der Explosion und mehreren Bränden beim Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen sind am Montag mindestens zwei Mitarbeiter ums Leben gekommen. Das teilte das Unternehmen am Abend mit. Zwei weitere Menschen würden noch vermisst, sechs Menschen seien schwer verletzt, hieß es weiter. "Wir bedauern zutiefst, dass Mitarbeiter verstorben sind und mehrere Menschen verletzt wurden. Unser Mitgefühl gilt den Betroffenen und ihren Familien, sagte Uwe Liebelt, BASF-Werksleiter.

Gefährdungen der Bevölkerung durch die Luft oder am Boden seien nicht messbar, hieß es auch am Abend. Welche Stoffe bei dem Vorfall frei wurden, war zunächst unklar. Die genaue Ursache müsse noch ermittelt werden.

Über dem Nordhafen von Ludwigshafen stieg erstmals gegen 11.30 Uhr eine meterhohe Feuersäule und eine dichte schwarze Qualmwolke auf. Der Grund: Bei Arbeiten an einer Rohrleitungsstrasse auf dem Gelände des Chemieriesen BASF war es zu einer Explosion und Folgebränden gekommen, wie das Unternehmen auf seiner Homepage mitteilte. Die genaue Ursache werde noch ermittelt.

BASF schlägt in dem Hafen brennbare Stoffe und Gase um. Die Stadt Ludwigshafen hat auf einer Krisenseite zum Thema ebenfalls Informationen zusammengetragen. Einsatzkräfte aus der gesamten Region sind weiterhin im Einsatz, unter anderem mit Löschbooten. Auch am Abend dauern die Löscharbeiten an, das Feuer soll kontrolliert ausbrennen, so die Feuerwehr.

Nach der Explosion hatte der Konzern in Ludwigshafen seine zentralen Produktionsanlagen vorsichtshalber stillgelegt. Die sogenannten Steamcracker seien aus Sicherheitsgründen heruntergefahren worden, sagte eine Firmensprecherin. Die Cracker sind an dem Standort die Herzstücke, in den Anlagen werden petrochemische Ausgangsstoffe aufgespalten.

Weiterer Unfall bei BASF in Lampertsheim

Ein Video, dass ein User aus einem Flugzeug gefilmt und auf Youtube veröffentlicht hat, zeigt die meterhohen Flammen: 

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Die Feuerwehr gab indes eine Gefahrenwarnung heraus. Anwohner wurden aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten. Autofahrer sollten den Bereich großräumig umfahren. Es könne zu Geruchsbelästigungen und Sichtbehinderungen in den nördlichen Stadtteilen kommen.

Info-Telefone

Behörden und das Unternehmen haben Hotlines geschaltet: 

  • Feuerwehr Ludwigshafen: +49 621 57086000
  • BASF-Bürgertelefon: +49 800 5050500
  • Umweltzentrale: +49 621 604040


Für betroffene Anwohner in Ludwigshafen richtet BASF zudem ein Infozelt am Tor 11 ein.

Am Morgen war es bereits am Standort Lampertheim zu einer Verpuffung am Filter einer Anlage für Kunststoffzusätze gekommen. Dabei zogen sich vier Mitarbeiter Verletzungen zu, wie BASF mitteilte. Die Anlage wurde abgestellt. Eine Umweltverseuchung sei nicht festgestellt worden. Auch in diesem Fall sei die Ursache noch unbekannt, die Behörden seien informiert.

rös, mit dpa/Reuters

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