Florida Mutmaßlicher Mörder kehrt an Tatort zurück – und erschießt Reporter und Kind

Polizisten stehen in Florida neben einem Polizeiauto
Ein 19-Jähriger soll an zwei Tatorten in Florida unter anderem einen Reporter sowie ein neunjähriges Mädchen erschossen haben (Symbolbild)
© ZUMAPRESS.com | Ivy Ceballo / Picture Alliance
Ein junger Mann soll im US-Bundesstaat Florida eine Frau und wenig später einen Reporter am Tatort erschossen haben. Im Anschluss soll er ein neunjähriges Kind getötet und dessen Mutter sowie einen weiteren Journalisten lebensgefährlich verletzt haben.

Tödliche Schießerei in Pine Hills, einem Vorort von Orlando in Florida: Ein lokales Nachrichtenteam war am Mittwochnachmittag (Ortszeit) zur Berichterstattung an einem Tatort, an dem Stunden vorher eine etwa 20 Jahre alte Frau erschossen wurde.

Der mutmaßliche Täter soll derweil an den Tatort zurückgekommen sein, dort einen 24-jährigen Fernsehreporter erschossen und einen weiteren Fotojournalisten lebensgefährlich verletzt haben. Danach soll er ein nahegelegenes Wohnhaus betreten und dort auf eine Frau und deren neunjährige Tochter geschossen haben. Die Frau wurde ebenfalls lebensgefährlich verletzt, das Mädchen starb. Der 19-jährige Verdächtige wurde noch am Tatort festgenommen.

Florida: Motiv des Tatverdächtigen unklar

Das Motiv des mutmaßlichen Mörders sei unklar. Der Sheriff des Bezirks Orange, John Mina, sagte auf einer Pressekonferenz zur Verhaftung: "Wir wissen wirklich nicht, was in dem Verdächtigen vorging." Die am Mittwochmorgen getötete Frau sei eine Bekannte des Mannes gewesen. Zu den Journalisten und den anderen beiden Todesopfern soll der 19-Jährige laut polizeilichen Erkenntnissen keine Verbindung gehabt haben. Es sei unklar, ob der Verdächtige gewusst habe, dass es sich um Medienvertreter gehandelt habe, so Mina. Er habe ein langes Vorstrafenregister unter anderem wegen Waffenbesitzes, schwerer Körperverletzung, Diebstahls und Einbruchs.

Der US-Fernsehsender Spectrum News, für den die beiden Opfer arbeiteten, teilte am Mittwochabend mit: "Wir sind zutiefst betrübt über den Verlust unseres Kollegen und der anderen Menschen, die heute sinnlos getötet wurden. Unsere Gedanken sind bei der Familie, den Freunden und den Kollegen unseres Mitarbeiters in dieser sehr schwierigen Zeit. Wir hoffen weiterhin, dass unser anderer verletzter Kollege wieder vollständig genesen wird. Dies ist eine schreckliche Tragödie für die Gemeinde Orlando."

Die Taten haben indes weitere Kreise gezogen und das Weiße Haus erreicht. Sprecherin Karine Jean-Pierre verurteilte die Taten auf Twitter und schrieb: "Unser Mitgefühl gilt der Familie des heute getöteten Journalisten und des verletzten Crewmitglieds in Orange County, Florida, sowie dem gesamten Spectrum News-Team." Sie ergänzte: "Unsere Herzen sind heute auch bei den anderen Opfern der Schießerei, ihren Familien und der gesamten Gemeinde. Zu viele Leben werden durch Waffengewalt zerstört."

Polk County Sheriff Grady Judd sprach von einem "mörderischen Amoklauf" und einer "sinnlosen sowie brutalen Tat". Er rief alle Medienvertreter dazu auf, sich im Falle einer unsicheren Situation während ihres Dienstes bei der Polizei zu melden. "Wir schätzen die Arbeit, die Sie alle machen, und wir werden immer hier sein, um dafür zu sorgen, dass Sie bei der Ausübung Ihrer Arbeit sicher sind", so Judd.

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