Tobende Waldbrände Keine Entwarnung: Winde könnten Feuer in Griechenland anfachen – trotz nachlassender Hitze

Ein Hügel steht in Flammen. Die Waldbrände in Griechenland toben weiter.
Die Waldbrände in Griechenland toben weiter: Auch wenn die Hitze langsam nachlässt, könnten Winde die Feuer weiter anfachen. 
© Christoph Reichwein / dpa
In Griechenland bleibt die Lage angespannt: Es wird zwar kühler, aber die Brände könnten durch Winde jederzeit wieder aufflammen. 

In Griechenland steht alles auf Messers Schneide: Im Südosten der Ferieninsel Rhodos flammten am Mittwochabend erneut an mehreren Stellen Brände wieder auf, von denen die Behörden geglaubt hatten, sie seien gelöscht, berichteten Reporter griechischer Medien. "Es wird wieder ein schwieriger Tag für Rhodos", sagte ein Sprecher der Feuerwehr im Staatsrundfunk. Dies gelte auch für die nächsten Tage. Touristen sind nicht in Gefahr, weil sie bereits seit Samstag aus der betroffenen Region in Sicherheit gebracht worden waren.

Außenbezirke zweier griechischer Städte müssen evakuiert werden

Die griechischen Behörden haben aufgrund der Brände die Evakuierung der Außenbezirke von zwei Städten im Zentrum des Landes angeordnet. "Das Feuer hat das Industriegebiet von Volos erreicht, ein Evakuierungsbefehl wurde erlassen", sagte der Gouverneur der Region Thessalien, Costas Agorastos, dem staatlichen Sender ERT. Laut Feuerwehrsprecher Ioannis Artopios waren von dem Evakuierungsbefehl fünf Ortschaften nahe der 85.000-Einwohner-Stadt Volos betroffen. Medien vermeldeten am Mittwoch zwei weitere Todesopfer der Brände. 

Wie ERT berichtete, wurde eine Frau in einer Küstenregion nahe der Stadt Volos tot mit Verbrennungen am Körper in einem Wohnmobil aufgefunden. Ein Feuerwehrmann erlitt nach Angaben der Regionalgouverneurs von Mittelgriechenland Verbrennungen. Weiteren Medienberichten zufolge kam es im Ort Agios Georgios in derselben Region zu einem weiteren Todesopfer, dort starb ein Viehhirte. Bereits am Dienstag waren drei Todesopfer vermeldet worden.

Inmitten der anhaltenden, intensiven Hitze loderte zudem ein Feuer außerhalb der 60.000-Einwohner-Stadt Lamia. Dort sollten laut Artopios drei Ortschaften evakuiert werden. Nach Angaben der Notrufzentrale 112 war im Zentrum des Landes im Laufe des Mittwochs eine neue Flammenfront entstanden.

"Heute ist der schwierigste Tag des Sommers", sagte Feuerwehrsprecher Artopios vor Journalisten in Athen. Die Einsatzkräfte kämpften ihm zufolge am Mittwoch gegen 90 Brände, von denen 61 in den vergangenen 24 Stunden ausgebrochen seien. 

Hitzewelle neigt sich dem Ende zu: keine Entwarnung

Im ganzen Land hat es seit Wochen nicht mehr geregnet. Zudem herrschen seit rund zehn Tagen fast überall Temperaturen über 40 Grad und alles ist vertrocknet. Am Donnerstag soll zwar die Hitzewelle zu Ende gehen. Dies wird aber die Folge starker Winde sein, die bereits am Mittwochnachmittag einsetzen und die Flammen des kleinsten Brandes anfachen und zu einer Katastrophe führen können.

Ein Sprecher der Feuerwehr sagte am Dienstag griechischen Medien, seit dem 12. Juli seien im Lande 500 Brände ausgebrochen. Viele davon seien auf Fahrlässigkeit zurückzuführen. Im Einsatz sind mehr als 100 Löschflugzeuge und -hubschrauber. Neben den Griechen sind auch zahlreiche Feuerwehrleute aus zehn Staaten Europas am Kampf gegen die Flammen beteiligt, teilte der Zivilschutz mit. 

dpa
lcs

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos