Hamburg Regionalbahn erfasst Zwillingsschwestern – eine tot, eine schwer verletzt

Ein roter Regionalzug der Bahn steht in Schwerin am Bahnsteig
Zwischen Hamburg und Schwerin verkehren solche doppelstöckigen Regionalzüge (Archivbild)
© Sebastian Schug / DPA
Ein Regionalzug hat in Hamburg zwei junge Frauen erfasst – eine von ihnen starb noch an der Unfallstelle. Die 18-jährigen Zwillinge befanden sich auf den Gleisen.

Zwei 18-jährige Zwillingsschwestern sind auf Bahnschienen in Hamburg-Allermöhe von einem Regionalzug erfasst worden. Eine der beiden starb noch vor Ort, wie die Bundespolizei am Mittwoch mitteilte. Die schwer verletzte Schwester wurde in ein Krankenhaus gebracht. Warum sich die beiden zum Unfallzeitpunkt am Dienstagabend auf den Gleisen befanden, ist noch unklar.

"Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Es könne sein, dass beispielsweise ein Video gedreht werden sollte für soziale Netzwerke, in dem es beispielsweise darum gegangen sein könnte, kurz vor der Bahn beiseite zu springen. Näheres konnte der Sprecher nicht sagen. Er berichtete aber, dass die Zwillinge der Bundespolizei und der Landespolizei bekannt waren wegen "niedrigschwelliger Delikte". "Auch unerlaubter Aufenthalt in Gleisen gab es schon." Man habe in Kontakt mit den Eltern gestanden. Welche Vorfälle es genau in der Vergangenheit gab, werde derzeit ermittelt.

Polizei sucht wegen Zugunglücks nach Zeugen

Der Sprecher betonte, es könne aber auch ein tragischer Unfall beim Überqueren der Gleise gewesen sein. Auf Nachfrage erklärte der Sprecher, dass es sich allerdings nicht um eine Stelle gehandelt habe, die dafür bekannt sei, unerlaubt als Abkürzung genutzt zu werden. Auch ein Suizidversuch sei eine Möglichkeit, sagte er. "Wir suchen nun Zeugen."

Der Regionalzug war in Richtung Schwerin unterwegs. Der Unfall ereignete sich etwa 250 Meter vom Bahnhof Allermöhe entfernt. Die Lok ist nach ersten Erkenntnissen beschädigt. "Im Zug hielten sich rund 200 Leute auf", sagte der Sprecher der Bundespolizei. "Der Zug wurde evakuiert." Es sei ein Schienenersatz-Verkehr eingerichtet worden. Ein Kriseninterventionsteam war vor Ort.

Falls Sie Suizidgedanken haben, sollten Sie mit jemandem darüber sprechen. Bei der Telefonseelsorge finden Sie rund um die Uhr Menschen, die Ihnen zuhören – und die Ihnen helfen können. Sie erreichen sie kostenlos unter 0800/111 01 11 und 0800/111 02 22. Mail- und Chatberatung gibt es unter www.telefonseelsorge.de

DPA
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