Sie hat sich weder falsch verhalten, noch schlechte Arbeit geleistet - im Gegenteil: Jahrelang hat sich die Erzieherin als Hortleiterin im bayrischen Holzkirchen um Kinder gekümmert, zur Zufriedenheit der Eltern. Doch jetzt hat eine private Entscheidung ihr beruflich das Genick gebrochen.
Die Frau will m Sommer mit ihrer Freundin eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen. Für ihren Arbeitgeber, die katholische Caritas, ist das ein Kündigungsgrund.
Eigene Entscheidung
Der "Süddeutschen Zeitung (SZ)" sagte eine Sprecherin der Caritas München, dass das Dienstverhältnis mit der Hortleiterin in gegenseitigem Einvernehmen beendet wurde. Die Hortleiterin habe ihre Lebensentscheidung, die einen Verstoß gegen die Loyalitätsobliegenheiten darstellt, bewusst getroffen: "Die zieht das nach sich." Die Caritas habe, laut "SZ", der Frau eine Beschäftigung angeboten, die nicht im erzieherischen Bereich liege und keine Leitungsaufgaben beinhalte. Das habe die Frau abgelehnt.
Die Haltung der Kirche ist stark umstritten. Selbst der Holzkirchner Bürgermeister Olaf von Löwis, CSU-Politiker und bekennender Christ, sagte der "SZ": "Ich kenne diese Spielregeln der Kirche als Arbeitgeber. Und ich halte sie für falsch." Auch gesellschaftspolitisch sei die Position bedenklich.
Die Hortleiterin selbst will sich nicht äußern. Sie hatte jedoch selbst dazu beigetragen, dass ihre Kündigung öffentlich diskutiert wird und eine Debatte auslöst. Statt über den Kündigungsgrund zu schweigen, hatte sie den Eltern in einem Brief ehrlich den Grund für ihr Ausscheiden genannt.