Unverträglich für Tiere Xylit, Trauben und Avocados: Diese Lebensmittel sind giftig für Hunde

Ein Hund isst eine Karotte. Welche Nahrung ist für Hunde giftig?
Karotten sind für Hunde ungefährlich − bestimmte Nahrungsmittel hingegen nicht. (Symbolbild)
© Frank Rumpenhorst / Picture Alliance
Nicht alles, was Hunden schmeckt, ist auch gut für sie. Bestimmte Lebensmittel können Gift für die Vierbeiner sein und sogar zum Tode führen – so unter anderem Xylit. In Niedersachsen starb kürzlich ein Familienhund nach dem Verzehr des Süßstoffes.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RTL.de

Wie die "Wolfburger Nachrichten" berichten, sei die Familie mit ihrem Golden Retriever Milow bei einem Grillabend gewesen, als es dem Hund mit einem Mal schlecht ging. Er sei getaumelt, immer wieder hingefallen, schreibt die Zeitung. Wenig später sei Milow tot gewesen. Offenbar hatte er irgendwo auf dem Grillplatz Xylit gefressen. "Unser Hund hatte leider keine Chance. Wir waren wahnsinnig geschockt", erzählt Milows Besitzerin dem Blatt. Ob jemand absichtlich Giftköder ausgelegt oder sich Milow einfach einen Keks stibitzt habe, ist bisher unklar. Wobei der Hund schon eine große Menge Kekse gefressen haben müsste, um daran zu sterben, so die Halterin.

Welche Nahrung ist für Hunde gefährlich?

Denn häufig sind Vergiftungen eine Frage der Dosis und da sollten Hundehalter kein Risiko eingehen Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte der Vierbeiner schnellstmöglich in tierärztliche Behandlung. Damit Ihren Hunden nicht das gleiche Schicksal ereilt wie Milow, haben wir für Sie die Lebensmittel aufgelistet, die Sie Ihrem Hund auf gar keinen Fall geben dürfen.

Süßstoff Xylit

Der Süßstoff Xylit ist in vielen kalorienarmen Süßigkeiten und Backwaren enthalten. Bereits 0,1 g pro Kilogramm Körpergewicht können tödlich für Hunde sein. Bei einer Überdosis wird massiv Insulin im Blut ausgeschüttet und der Blutzuckerspiegel dadurch gesenkt. Nimmt dieser zu stark ab, kann das zu Krämpfen, komatösen Zuständen und im schlimmsten Fall zum Tode führen.

Weintrauben und Rosinen

Hunde dürfen keine Weintrauben und Rosinen zu fressen bekommen. Schon kleine Mengen rufen starke Vergiftungssymptome hervor. Neben Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen können in schweren Fällen die Nieren versagen. Die Vergiftung kann so stark sein, dass der Hund sie nicht überlebt. Natürlich ist die Vergiftung abhängig von der Menge der Trauben, die der Hund zu sich genommen hat. Doch am besten ist es, wenn er gar nicht erst auf den Geschmack kommt. Rosinen sind übrigens noch gefährlicher, da sie einen konzentrierteren Saft enthalten.

Zwiebeln und Knoblauch

Zwiebeln sind in allen Formen nicht als Nahrung für den Hund geeignet. Ob roh, gekocht oder getrocknet – Zwiebeln enthalten das für Hunde giftige N-Propyldisulfid und Allylpropylsufid. Durch die Sulfide wird eine Hämolyse verursacht. Das heißt, dass die roten Blutkörperchen zerstört werden. Dadurch sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut drastisch und eine sogenannte Anämie (Blutarmut) ist die Folge. Symptome können Durchfall und Erbrechen sein, der Hund verweigert die Aufnahme von Wasser und Nahrung, die Schleimhäute sind blass und der Puls ist deutlich erhöht. Ein kleiner Hund kann durch eine mittelgroße Zwiebel ernsthafte Schäden davon tragen. Knoblauch enthält ebenfalls N-Propyldisulfid und kann auch zu einer lebensbedrohlichen Anämie führen.

Avocado

Auch Avocados sind für unsere vierbeinigen Freunde sehr gefährlich und können schwere Schäden anrichten. Avocados enthalten das für Hunde giftige Persin. Sie können Schäden am Herzmuskel verursachen und zu Atemnot, Husten und Bauchwassersucht führen. Eine Vergiftung endet meistens tödlich. Zwar sind nicht alle Sorten für den Hund giftig, doch trotzdem sollte grundsätzlich auf die Fütterung von Avocados verzichtet werden.

Schokolade und Kakao

Grundsätzlich dürfen Hunde keine kakao- und schokoladenhaltige Lebensmittel bekommen. Denn neben viel zu viel Zucker enthalten Schokolade und Kakao den Giftstoff Theobromin. Verzehrt ein Hund Schokolade, können Durchfall, Erbrechen, Zitterkrämpfe, Lähmungen und Bewusstseinsstörungen die Folge sein. Eine Vergiftung kann zum Tod führen. Die tödliche Dosis liegt bei ca. 100 mg Theobromim pro Kilo des Körpergewichts des Hundes. Das sind etwa 60 g Milchschokolade, hängt aber von dem genauen Kakaogehalt der Süßigkeit ab. Zartbitterschokolade ist besonders gefährlich. Ein Beispiel: Ein Chihuahua kann von dem Verzehr von zwei Stückchen Bitterschokolade sterben.

Tabak

Abgesehen davon, dass auch für Menschen Tabak nicht unbedingt gesund ist, kann er für Hunde in kürzester Zeit zum Tode führen. Das im Tabak enthaltene Nikotin verursacht Beschwerden wie Muskelzittern, Erbrechen, Speichel, Krämpfe, Kreislaufprobleme usw. Vor allem Welpen sind gefährdet, da sie aus jugendlicher Neugier alles probieren wollen.

Obstkerne

Egal ob Kerne aus Äpfeln, Pflaumen, Kirschen, Aprikosen – alle enthalten den Stoff Cyanid, der im Magen zur Blausäure umgewandelt wird. Blausäure blockiert den Sauertstofftransport im Blut und führt sozusagen zu einer inneren Erstickung. Daher sollten weder vom Tier noch vom Menschen Obstkerne verzehrt werden. Zwar ist auch hier wieder die Dosis ausschlaggebend, doch bereits die Symptome wie Speichel, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Atemnot und Krämpfe sind nicht angenehm.

Rohes Schweinefleisch

Rohes Schweinefleisch enthält das für Menschen ungefährliche Aujetzki-Virus. Dieses Herpesvirus ist jedoch für Hunde gefährlich und führt zum Tode. Das Virus ist zwar nur noch selten im Fleisch vorzufinden, doch auf die Verfütterung von rohem Schweinefleisch sollte gänzlich verzichtet werden.

Kartoffeln, Auberginen und Tomaten

Kartoffeln, Auberginen und Tomaten gehören den Nachtschattengewächsen an. Diese enthalten den Giftstoff Solanin. Hunde sollten daher diese Gemüsesorten grundsätzlich nicht zum Verzehr bekommen. Tomaten dürfen nur im überreifen Zustand verfüttert werden. Kartoffeln und Auberginen sollten wenn dann gegart worden sein.

RTL, ldh

PRODUKTE & TIPPS