Bis zu 40 Grad Hitzewelle und höhere Preise für Eis plagen Italien

Schlange vor der Theke einer Eisdiele
In Italien wird aufgrund der anhaltenden Hitze mehr Eis verspeist – doch dafür muss man nun tiefer in die Tasche greifen
© nordphoto / Picture Alliance
In Italien wird aufgrund der anhaltenden Hitzewelle mehr Eis gegessen. Die Preise für die italienische Süßspeise haben im Vergleich zum Vorjahr allerdings ordentlich angezogen.

Bereits Mitte Mai sind die Temperaturen in Italien auf Werte von über 30 Grad geklettert. Ein afrikanisches Hochdruckgebiet mit dem Namen "Hannibal" sorgt seitdem für eine anhaltende Hitzewelle. Diese Wetterlage ist laut Meteorologen eigentlich typisch für die Monate Juni und Juli und könne für lange Hitzeperioden sorgen.

Wegen hohen Temperaturen wird in Italien derzeit laut Landwirtschaftsverband Coldiretti mehr Eis gegessen – allerdings sind die Preise dafür zuletzt deutlich gestiegen. Im Mai sei Eis im Hörnchen oder Becher gegenüber demselben Vorjahreszeitraum etwa elf Prozent teurer gewesen, teilte die Vereinigung unter Berufung auf Daten des Statistikamtes am Sonntag mit.

Italien hofft auf Touristen nach Corona

Die Coldiretti-Experten führten den Anstieg darauf zurück, dass die rund 39.000 Eisdielen in Italien mehr für Energie, Milch, Zucker und Eier ausgaben, was auch am russischen Angriffskrieges in der Ukraine liege. 2021 wuchs der italienische Eis-Markt laut Coldiretti um 19,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Verband hofft, dass sich der Trend mit den wiederkehrenden Touristen nach den schwierigen Corona-Saisons in diesem Jahr fortsetzt.

Auch hierzulande steigen die Preise für Speiseeis an. Annalisa Carnio, Sprecherin vom Verband der italienischen Eisproduzenten, Uniteis e. V., bestätigt gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" die Tendenz. Preise von zwei Euro pro Kugel seien vor allem in Großstädten nicht unüblich. Neben den höheren Preisen für die Zutaten haben laut Carnio auch die Mieten für die Eisdielen-Besitzer angezogen. Hinzu kommen außerdem gestiegene Personalkosten. 

In Italien dürften Einheimische und Urlauber am Pfingstsonntag ordentlich ins Schwitzen gekommen sein. Örtlich wurden Spitzenwerte von knapp unter 40 Celsius erwartet, wie etwa um Palermo auf Sizilien oder Cagliari auf Sardinien. Das Gesundheitsministerium gab für fünf Städte, darunter Rom und Perugia, eine Hitzewarnung aus – was bedeutet, dass dort auch für gesunde Menschen negative körperliche Auswirkungen drohen können. Die Experten rieten, verkehrsreiche Orte zu meiden und sich nur am Vormittag und Abend draußen aufzuhalten.

Quellen: Deutsche Presse-Agentur, "Der Standard", "Hamburger Abendblatt"

DPA
lhi

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