Ein Krankenhaus im US-Bundesstaat New York muss seine Geburtsstation vorläufig schließen, nachdem zahlreiche Mitarbeiter aufgrund der Corona-Impfpflicht gekündigt hatten. Dies berichten US-Medien unter Berufung auf die zuständigen Gesundheitsbehörden.
165 Krankenhausmitarbeiter müssen in den nächsten zwei Wochen geimpft werden
Der ehemalige New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo hatte Mitte August angekündigt, dass alle Angestellten von Krankenhäusern und Langzeitpflegeeinrichtungen bis zum 27. September zumindest eine Impfdosis erhalten haben müssen.
Einem CNN-Bericht zufolge sollen deshalb im Lewis County General Hospital in der Kleinstadt Lowville ab dem 25. September keine Entbindungen mehr durchgeführt werden. "Die Zahl der eingegangenen Kündigungen lässt uns keine andere Wahl", habe Krankenhausleiter Gerald Cayer auf einer Pressekonferenz am Freitag gesagt. Insgesamt 30 Mitarbeiter hätten ihren Job aufgegeben – sechs davon hätten auf der Entbindungsstation gearbeitet.
Insofern das Krankenhaus Hilfe vom Gesundheitsministerium erhalte, hofft Cayer, dass die Schließung der Station nur temporär sei. Der "Washington Post" zufolge seien 165 Mitarbeiter des Krankenhauses noch nicht geimpft – was mehr als einem Viertel der Belegschaft entspreche. Es würden bereits Notfallpläne für gefährdete Dienste entwickelt, heißt es bei CNN. Trotz der Kündigungen und zehn wegen Corona-Infektionen isolierter Mitarbeiter, sollen wesentliche Dienstleistungen weiterhin möglich sein.
Wer wegen seines Impfstatus kündigt, soll kein Arbeitslosengeld bekommen
Die Gesundheitsbehörden, so die "Washington Post", rufe die Bevölkerung dringend zum Impfen auf, um die Krankenhäuser zu entlasten, die bereits zahlreiche Ungeimpfte zu behandeln hätten. 97.000 Menschen müssten derzeit landesweit wegen Covid-19 stationär behandelt werden – jeder Vierte von ihnen läge auf der Intensivstation.
Aus diesem Grund habe der größte Krankenhausverband der USA, die American Hospital Association, auf eine generelle Impfpflicht für alle Beschäftigten im Gesundheitswesen gedrängt. Doch statt sich dem zu beugen, hätten – wie in Lowville – vielerorts Mitarbeiter lieber gekündigt oder es riskiert entlassen zu werden, schreibt die US-Zeitung weiter. Der Personalmangel sei für die Branche schon vor Ausbruch der Pandemie ein Problem gewesen, sagte Cayer laut CNN. Zwar hoffe der Krankenhausleiter, dass einige Angestellte ihre Meinung in den kommenden zwei Wochen "noch einmal überdenken" – schließlich hätten Mitarbeiter, die wegen ihres Impfstatus kündigen, kein Anrecht auf Arbeitslosengeld. Doch werde sich Cayer jetzt zunächst bemühen neues, geimpftes Personal einzustellen.
Quellen: "CNN"; "Washington Post"