Victoria Station Bahnhofsangestellte nach Spuckattacke in London an Covid-19 gestorben

Die Halle des Bahnhofs Victoria in London
Die Halle des Bahnhofs Victoria in London
© ISABEL INFANTES / AFP
Eine 47 Jahre alte Bahnhofsangestellte wurde im März von einem Mann angespuckt, der behauptete, mit dem Coronavirus infiziert zu sein. Anfang April verstarb sie. Die Verkehrsgewerkschaft übt Kritik und fordert Entschädigungen.

In Großbritannien ist eine Bahnhofsangestellte an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, nachdem sie von einem mutmaßlich mit dem Coronavirus infizierten Mann bespuckt und angehustet wurde. Die 47-Jährige sei wenige Tage nach dem Angriff am 22. März auf dem Londoner Bahnhof Victoria erkrankt und Anfang April im Krankenhaus gestorben, erklärte die Verkehrsgewerkschaft TSSA am Dienstag. Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 überträgt sich unter anderem über Speichel.

Auch ein Kollege der Frau, der bei dem Vorfall dabei war, hatte sich mit dem Virus infiziert. Die beiden waren nach Angaben der TSSA in der Bahnhofshalle vor dem Fahrkartenschalter, als sie von dem Mann bespuckt wurden. "Der Mann hustete sie an und sagte ihnen, er habe das Virus", hieß es in der Erklärung der Gewerkschaft. 

Bahnhofsangestellte hinterlässt elfjährige Tochter

Einige Tage später wurde die 47 Jahre alte Bahnhofsangestellte der TSSA zufolge von ihrem Arzt krankgeschrieben. Ihr Zustand verschlechterte sich, woraufhin sie am 2. April ins Krankenhaus gebracht und an ein Beatmungsgerät angeschlossen wurde. Drei Tage später starb die Mutter einer elfjährigen Tochter. Die Verkehrspolizei nahm inzwischen die Ermittlungen auf.

Die britische Verkehrspolizei BTP nahm laut TSSA Ermittlungen auf. TSSA-Generalsekretär Manuel Cortes sagte, die 47-Jährige sei eine "von viel zu vielen Mitarbeitern, die ihr Leben durch das Coronavirus verloren haben". Er forderte, dass die Familien der Verstorbenen eine staatliche Entschädigung erhalten, die bisher nur den Betroffenen im Gesundheitswesen versprochen wurde.

rw / AFP / DPA

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