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Unglück am Himalaya Flugzeug mit 68 Passagieren stürzt in Nepal ab – bereits 44 Tote geborgen

Retter und Schaulustige versammeln sich an der Absturzstelle des Flugzeugs in Pokhara
Retter und Schaulustige versammeln sich an der Absturzstelle des Flugzeugs in Pokhara
© Krishna Mani Baral / AFP
Ein Flugzeug mit Dutzenden Menschen ist aus zunächst unbekannten Gründen kurz vor der Landung im nepalesischen Pokhara abgestürzt, bislang wurden 44 Leichen geborgen. Es ist nicht das erste Unglück in der Bergregion.

In der nepalesischen Stadt Pokhara ist ein Passagierflugzeug mit mehreren Dutzend Menschen an Bord abgestürzt. 44 Leichen seien bislang geborgen worden, sagte ein Polizeisprecher in Pokhara der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. "Wir wissen im Moment nicht, ob es Überlebende gibt", sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft Yeti Airlines am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Unter den 72 Menschen an Bord seien 68 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder.

Absturzursache zunächst nicht bekannt

Rund 300 Polizisten und zusätzlich Armeeangehörige seien für Rettungsarbeiten vor Ort, sagte der Sprecher. Der Flieger verunglückte demnach am Sonntagmorgen auf der Strecke zwischen der Hauptstadt Kathmandu und Pokhara kurz vor der Landung. An Bord seien neben Nepalesen auch Inder, Russen, Koreaner sowie je eine Person aus Irland, Argentinien und Frankreich gewesen, berichtete die indische Nachrichtenagentur ANI unter Berufung auf Flughafenbehörden.

Auf Videos und Fotos in sozialen Medien waren Rauchwolken und Feuer am mutmaßlichen Ort des Absturzes zu sehen. Die Absturzursache war zunächst nicht bekannt. 

Die Sicherheitsstandards in Nepals Luftverkehr sind angesichts unzureichender Ausbildung des Personals und mangelhafter Wartung der Maschinen niedrig. Die Europäische Union hat daher alle nepalesischen Fluggesellschaften aus ihrem Luftraum verbannt. Hinzu kommt, dass sich in dem Himalaya-Staat einige der abgelegensten und schwierigsten Landebahnen der Welt befinden. Das Wetter in Nepals Bergen kann schnell umschlagen und gefährliche Flugbedingungen schaffen. 

Nicht der erste Flugzeugabsturz in der Region

Pokhara liegt etwa 200 Kilometer nordwestlich von Kathmandu und ist Ausgangspunkt für zahlreiche Trekkingtouren im Himalaya, darunter die Annapurna-Runde. Das Annapurna-Massiv ist eine beliebte Wanderregion in dem Land. In der bergigen Region gab es schon mehrere Flugzeugabstürze.

Im vergangenen Jahr starben bei einem Absturz auf der Flugroute Pokhara-Jomsom 22 Menschen, darunter 2 Hessen. Im März 2018 waren beim Absturz einer Maschine der bangladeschischen Fluggesellschaft US-Bangla in der Nähe des internationalen Flughafens der Hauptstadt Kathmandu 51 Menschen ums Leben gekommen. Das folgenschwerste Flugzeugunglück in Nepal hatte sich 1992 ereignet. Damals starben 167 Menschen an Bord einer Maschine von Pakistan International Airlines, als diese im Anflug auf den Flughafen Kathmandu abstürzte.

Der nepalesische Premierminister Pushpa Kamal Dahal sprach seinen Kummer aus und wies Sicherheitskräfte, alle Behörden der nepalesischen Regierung und Einheimische an, bei den Sicherheitsarbeiten zu helfen.

yks DPA AFP

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