Ranking zur Lebenserwartung in Deutschland Bildung und Beruf sorgen für ein langes Leben

Ob es an den fetten thüringer Rostbratwürsten liegt? In Suhl im Thüringer Wald leben Männer und Frauen im Durchschnitt sechs Jahre weniger als anderswo. Am längsten leben vor allem Menschen aus Städten mit großen Universitäten und guten Berufsperspektiven. Abgeschlagen sind Städte mit höherer Arbeitslosigkeit.

Die Lebenserwartung für Männer in kreisfreien Städten ist mit durchschnittlich 80,1 Jahren in Heidelberg am höchsten in Deutschland. Frauen werden in Dresden und München mit je 84,1 Jahren am ältesten. Das geht aus Zahlen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) mit Sitz in Bonn hervor. Darüber berichtet auch das Männermagazin "Men's Health" in seiner Septemberausgabe.

Platz zwei teilen sich bei den Männern Heilbronn und Freiburg im Breisgau mit im Schnitt je 79,5 Jahren. Dahinter folgt mit Stuttgart (79,4 Jahre) eine weitere Stadt aus Baden-Württemberg. Schlusslichter in der Männer-Liste sind Bremerhaven (73,5), das thüringische Suhl (73,0) und Pirmasens in Rheinland-Pfalz (72,4). Frauen haben in Stuttgart (84,0) die zweithöchste Lebenserwartung, dahinter folgt Rostock (83,8). Am Ende des Rankings stehen Weiden in der Oberpfalz (78,6), Pirmasens (78,5) und Suhl (77,8). Das BBSR hat die Altersangaben der im Jahr 2008 gestorbenen Menschen erfasst. Dies seien die aktuellsten Daten, erklärte ein Institutssprecher am Montag.

Roland Rau, Professor für Demografie an der Universität Rostock, sagte "Men's Health" mit Blick auf die Städte mit hoher Lebenserwartung: "Ein Grund ist mit Sicherheit der hohe sozioökonomische Status, der meistens aus Bildungsstand, Beruf und Einkommen ermittelt wird." So lebten gebildete Männer mit gutem Verdienst deutlich gesünder. "Bei ihnen gibt es zudem selten berufsbedingte Gefahren." Unabhängig davon sei jedoch immer der individuelle Lebensstil entscheidend für ein hohes Alter, sagte Rau.

DPA
ono/DPA

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