RAUMFAHRT Beam me up! Der erste Tourist im Weltall

Der erste Weltraumtourist ist im All: Mit einem Bilderbuchstart hat die russische Sojus-Rakete dem amerikanischen Multimillionär Dennis Tito einen Lebenstraum erfüllt.

Der erste Weltraumtourist in der Geschichte der Menschheit ist im All: Mit einem Bilderbuchstart hat die russische Sojus-Rakete mit dem amerikanischen Multimillionär Dennis Tito an Bord am Samstag zur Internationalen Raumstation ISS abgehoben. Trotz seit Tagen andauernder Computerprobleme auf der ISS hatte Moskau auf dem plangemäßen Start der Rakete bestanden. Die US-Raumfahrtbehörde NASA hatte um eine Verschiebung gebeten.

Kurs ISS

Für den 60-jährigen Tito erfüllte sich ein Lebenstraum. Weltweit konnten Fernsehzuschauer live verfolgen, wie er mit den beiden russischen Kosmonauten Talgat Musabajew und Juri Baturin pünktlich um 9.37 Uhr vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur abhob. Neun Minuten später löste sich das Raumschiff Sojus TM-32 von der Trägerrakete und ging auf eine Erdumlaufbahn mit Kurs auf die ISS. Es gehe ihnen gut, funkten die drei Raumfahrer nach Angaben der Agentur Itar-Tass zur Erde.

Pauschal-Weltraumreisen?

Tito hatte für die bislang einmalige, rund eine Woche dauernde Reise 20 Millionen Dollar (44 Millionen Mark) an die russische Raumfahrtindustrie gezahlt und sich rund zehn Jahre vorbereitet. Nach Ansicht von NASA-Manager Jesco von Puttkamer könnte ein Erfolg der Tito-Reise den gesamten Weltraumtourismus voranbringen. Schon in zehn Jahren könnten Raumflüge pauschal ab 115 000 Mark gebucht werden, sagte Puttkamer im Saarländischen Rundfunk. Als nächstes will nach amerikanischen Medienberichten der »Titanic«-Regisseur James Cameron mit russischer Hilfe ins All fliegen.

Die Andockstelle für die Sojus an der ISS war am Samstag noch durch die amerikanische Raumfähre Endeavour blockiert. Deren siebenköpfige Besatzung konnte ihr Arbeitsprogramm wegen der Computerpannen nicht vollenden. Deshalb verschob die NASA das ursprünglich für Samstag geplante Ablegen um einen oder zwei Tage. Die russische Flugkontrolle ging das Risiko ein, die Sojus bis zum Freiwerden der Andockstelle um die Erde kreisen zu lassen. Das Raumschiff soll als neue Rettungskapsel an der ISS verbleiben. Die Crew kehrt mit einer bislang an der Station vertäuten Sojus zur Erde zurück.

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