Der Regenwald in Brasilien brennt: Seit Wochen wüten Feuer im Amazonasgebiet, Tausende an der Zahl. Und wegen der derzeitigen Dürre in der Region breiten sich die Brände weiter aus, Hunderte Quadratkilometer stehen bereits in Flammen. Löscharbeiten gestalten sich wegen des Außmaßes der Feuer und der oft unwegbaren Verhältnisse schwierig.

"Noch nie hat es soviel gebrannt. Noch nie ist es uns so schwer gefallen zu atmen", sagte die Bürgermeisterin der Ortschaft Brasiléia im betroffenen Bundesstaat Acre, Fernanda Hassem, der Zeitschrift "Valor". "Das macht uns Angst." Selbst in Sao Paolo war das Ausmaß der Brände zu spüren: In der brasilianischen Metropole verdunkelte sich der Himmel, es fiel schwarzer Regen.
Wie verheerend das Ausmaß der Feuer ist, zeigen neben den kursierenden Fotos und Videos die untenstehenden Karten, die auf Daten zu Temperatur und Luftqualität beruhen.
Karten zeigen das Ausmaß der Brände
Die untenstehende Karte zeigt, wie groß der CO-Gehalt, also der Gehalt von Kohlenstoffmonooxid an den jeweiligen Stellen ist. Rot deutet auf einen hohen Gehalt hin. Das Gas entsteht bei Verbrennungen und lässt dadurch Rückschlüsse auf Brandherde zu.
Sie können in die Karte hinein- und auch wieder herauszoomen.
Bereitgestellt wird der Service von "Windy.com". Die Macher nutzen für ihre Darstellungen und Vorhersagen das Modell vom "Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage". Oben rechts kann die dargestellte Ebene umgestellt werden, etwa von Wind auf Temperatur oder Wellengang.
Brasiliens Präsident Bolsonaro hat eine ganz eigene Erklärung
Eine zweite Karte stammt vom Projekt "InfoAmazonia". Dem Projekt zufolge stammen die Daten von der Nasa und zeigen sowohl historische wie aktuelle Daten. Die roten Punkte auf der Karte stehen für aktuelle Brandherde aus den vergangenen 24 Stunden. Die Verläufe (Heatmap) wiederum bilden die Feuerfrequenz zwischen 2000 und 2012 ab. An den gelben Stellen brannte es in diesem Zeitraum besonders häufig. Die gelben Punkte stehen für Feuer von hoher Intensität im Zeitraum 2000 bis 2012. Fahren sie mit der Maus über diese Punkte für mehr Informationen.
"InfoAmazonia" ist ein Projekt, das laut Selbstbeschreibung von einem Netzwerk aus Journalisten und Organisationen betrieben und bereitgestellt wird.
Laut eines Berichts der Zeitung "Folha de S. Paulo" haben die Brände, Feuer und Brandrodungen in Brasilien seit Januar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 83 Prozent zugenommen. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat für die verheerenden Waldbrände indes eine ganz eigene Begründung. Nichtregierungsorganisationen könnten für die Feuer verantwortlich sein, um sich für die Kürzung von Zuschüssen zu rächen und seine Regierung zu diskreditieren, sagte Bolsonaro am Mittwoch. Belege für seine Vorwürfe legte er nicht vor.
Quellen: "Windy.com", "InfoAmazonia"