Die Polizei in Niederbayern hat nach eigenen Angaben eine "rollende Bombe" aus dem Verkehr gezogen. Auf der Autobahn A3 bei Hengersberg hätten Zollbeamte einen rumänischen Lkw mit erheblichen Mängeln gestoppt, der sich mit 16 Tonnen Sprengstoff auf dem Weg nach Schweden befand, teilte die Polizeidirektion Niederbayern am Freitag in Deggendorf mit. Bei der zollrechtlichen Kontrolle am vergangenen Dienstag sei den Zöllnern aufgefallen, dass die Ladung ungesichert erschien. Die daraufhin alarmierten Verkehrspolizisten hätten diesen Eindruck nur bestätigen können.
Den Angaben zufolge ergab eine Prüfung, dass die 29 und 36 Jahre alten Fahrer keinen Befähigungsnachweis zum Umgang mit dem massenexplosionsfähigen und erschütterungsempfindlichen Sprengstoff hatten. Außerdem sei die Ladung nicht mit Antirutschmatten gesichert worden, weshalb sich die Paletten aufgrund der Vibrationen beim Fahren bereits aufeinander zubewegt hätten. Auch die Elektrik in dem Kühltransporter sei gefährlich gewesen und habe nicht den Anforderungen an einen Sprengstofftransport genügt, nach denen Funkenbildung vermieden werden muss: Stromleitungen seien nicht ausreichend isoliert gewesen und ein Draht am Hänger nur mit den Fingern zusammengedreht gewesen.
Schließlich war der Lkw als solcher nur eingeschränkt verkehrstüchtig, eine Bremsscheibe sei gerissen gewesen. Die Polizei untersagte den Fahrern den Weitertransport. Am Donnerstag konnte die Ladung schließlich von Feuerwehrleuten abgesichert auf ein Ersatzfahrzeug umgeladen werden, das allerdings vor Ort zunächst ebenfalls noch wegen technischer Mängel repariert werden musste. Gegen das Transportunternehmen erging Anzeige, das Ersatzfahrzeug setzte am Freitag die Fahrt in Richtung Schweden fort.