In Schottland wurde im Magen eines toten Pottwals ein "Müllball" mit einem Gewicht von 100 Kilogramm entdeckt. Das Tier wurde auf der Isle of Harris auf den Äußeren Hebriden an einem Strand angeschwemmt. Die Gruppe "Scottisch Marine Animal Stranding Schemes" (Smass), die gestrandete Tiere untersucht und erfasst, berichtete am Sonntag auf Facebook über den Vorfall und veröffentlichte auch Bilder.
Demnach sei das Tier wahrscheinlich am Donnerstag gestorben, nachdem es zunächst noch lebendig auf den Strand geschwemmt wurde. Experten der Gruppe untersuchten den jungen Meeressäuger-Bullen. In seinem Magen fanden sie unter anderem Seilstücke, Plastikbecher, Netze, Packband, Tüten, Handschuhe und Kunststoffschläuche. Der gesamte Abfall hatte sich dem Bericht zufolge zu einem gewaltigen Ball geformt, der schon einige Zeit im Innern des Wals gewesen sei.
Müllmenge im Magen des Wals ungewöhnlich groß
Ob der Müllball etwas mit dem Tod des Tieres zu tun hatte, konnte Smass zufolge weder bewiesen noch ausgeschlossen werden. Es sei jedoch plausibel, dass die ungewöhnlich große Menge an Unrat ein Faktor bei der Strandung gewesen sein könnte. Denn ansonsten sei der Pottwal in guter Verfassung gewesen. In jedem Fall – so die Annahme der Experten – dürften sich die Fremdkörper negativ auf das Verdauungssystem des Jungbullen ausgewirkt haben.

Pottwale kommen in allen Ozeanen der Erde vor. Große Exemplare können mehr als 20 Meter lang und bis zu 50 Tonnen schwer werden. Immer wieder wird bei angeschwemmten Tieren Plastikmüll im Magen gefunden. Eine im April vor Sardinien gefundene Walkuh hatte beispielsweise 22 Kilogramm Plastik im Magen (siehe obenstehendes Video), in einem 2018 in Indoesien gefundenem Tier wurden 115 Plastikbecher und 25 Platiktüten gefunden.
Quellen:Smass, Smass Facebook Account