Der Münchner Kunstsammler Cornelius Gurlitt hat sich Monate nach Bekanntwerden des spektakulären Schwabinger Bilderfundes mit der Bundesregierung geeinigt und einen Vertrag über den weiteren Umgang mit seinen Kunstwerken geschlossen. Demnach erklärt sich der 81-Jährige dazu bereit, alle Bilder, die unter Raubkunstverdacht stehen, auf ihre Herkunft untersuchen zu lassen. Das haben die Bundesregierung, das bayerische Justizministerium und Gurlitts Anwälte am Montag in einem gemeinsamen Schreiben mitgeteilt.
"Er verpflichtet sich zur freiwilligen Rückgabe der in Frage kommenden Raubkunstbilder", sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters dem 3sat-Magazin "Kulturzeit". "Wir sind sehr froh, dass wir mit Herrn Gurlitt und seinen Anwälten einen Vertrag abschließen konnten, unabhängig vom laufenden Strafverfahren."
Im November war bekannt geworden, dass die Polizei rund 1400 Kunstwerke in Gurlitts Wohnung in München-Schwabing beschlagnahmt hatte. Die Werke sollen zum Teil in der Nazi-Zeit jüdischen Familien unter Zwang abgenommen worden sein. Viele Bilder sind möglicherweise aber auch dem Privatbesitz seines Vaters Hildebrand Gurlitt zuzuordnen.